7. Spieltag
Es bleibt kaum Zeit zum durchatmen. Nach der Hudashow gegen die Straubing Tigers am Tag der deutschen Einheit folgt schon am Sonntag die nächste schwere Aufgabe für die Kölner Haie. Sie sind am 7. Spieltag zu Gast in der neuen Heimspielstätte des EHC RB München im SAP Garden. München, bis Freitag in der jungen Saison noch ungeschlagen (4 Siege), verließ nach der Niederlage gegen den deutschen Meister Eisbären Berlin erstmalig in einem Pflichtspiel der Saison 24/25 nicht als Sieger das Eis.
Abschied aus dem Olympia-Eissportzentrum
Die vergangene Abschiedssaison aus dem Olympia-Eissportzentrum verlief für den EHC keineswegs wie gewünscht. Nach der Vorrunde „nur“ auf Platz 5 scheiterte München im Halbfinale mit 1-4 in der Serie an den Fischtown Pinguins Bremerhaven. Die Premierensaison im neuen SAP Garden soll hingegen wieder besser werden.
Aktivitäten während der Offseason
Im Sommer gab es überraschend wenig zu hören aus München. Nach sieben Jahren in der NHL (14/15 – 20/21) und drei Jahren in der schwedischen Topliga SHL war die Verpflichtung von Tobias Rieder lange ein offenes Geheimnis. Dem folgten die Festanstellung des sehr talentierten deutschen Nachwuchsgoalies Simon Wolf aus der RB Akademie und die Verpflichtung von Adam Brooks aus der nordamerikanischen AHL, in seiner Karriere absolvierte er 43 Einsätze in der NHL.
Wer sich an die vergangene Saison zurück erinnert, wird nicht vergessen haben das Andreas Eder während der Saison München Richtung Schweiz (EV Zug) verlassen hatte um dort den langzeitverletzten Riley Sheen (jetzt ERC Ingolstadt) zu ersetzen. Im Sommer kehrte er nun trotz anders lautender Gerüchte nach München zurück und schloss sich nicht den Eisbären Berlin und seinem dort unter Vertrag stehenden Bruder Tobias an.
Dem gegenüber stehen die Abgänge von Ben Street, Ryan McKiernen (beide Ziel unbekannt), Austin Ortega (inzwsischen wieder vereinslos), Thomas Heigl (Nürnberg Ice Tigers, Andrew MacWilliam (Cardiff Devils) und dem neu Kölner Adam Almquist.
Nach der Verletzung von Trevor Parkes im Laufe der Vorbereitung musste München noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden und konnte mit Taro Hirose einen starken Ersatz verpflichten. In fünf Jahren in den nordamerikanischen Profiligen kam er dort auf 248 Einsätze in der AHL und 60 in der NHL. Die Experten sind sich ob des Spielstils Hiroses aber sicher, dass er eher ein Ortega-Ersatz ist.
Zweifel am Trainer
Obwohl es nach der für Münchener Verhältnissen mäßigen Saison 23/24 kritische Stimmen an Trainer Toni Söderholm gab, hielt das Management um Christian Winkler am Coach fest. München gilt erstmals seit längerer Zeit nicht zum absoluten Favoritenkreis. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab, dass nur zwei Trainer München den Gewinn der Meisterschaft zutrauen, einer davon Toni Söderholm. Auch die Vorbereitung kann man als nicht zufriedenstellend bewerten.
Neues Kapitel im SAP Garden
München startete die Saison mit drei Siegen in drei Auswärtsspielen und regelrechten Offensivspektakeln in Iserlohn (7:5) und Straubing (6:2). Bevor das erste offizielle DEL Spiel gegen Wolfsburg (7-4) ebenfalls mit einem Torfestival gewonnen wurde eröffnete München den SAP Garden feierlich gegen das NHL Team der Buffalo Sabres. In Reihen der Sabres konnte der gebürtige Münchener John-Jason Peterka seine Heimkehr mit einem Tor zum 5:0 Endstand für die Sabres krönen.
Sein Können in Reihen der Münchener stellt Hirose gleich zu Saisonbeginn mit 3 Toren und 4 Assists unter Beweis und auch Chris DeSousa hat zu Saisonbeginn ein heißes Händchen. Er brachte in den ersten 5 Spielen bereits 6 Tore und 3 Assists auf das Scoreboard.
Prognose
Der Start in die neue Saison ist für München im Gegensatz zu den Haien geglückt. Allerdings muss München schon früh zu Beginn der Saison mit Verletzungsproblemen kämpfen und konnte gegen Berlin nur drei volle Sturmreihen aufbieten. Mit 28,07 Jahren im Schnitt (Platz 4 Ligaweit) zählt München zu den erfahreneren aber eben auch älteren Kadern. Wie man Titel gewinnt und wann es darauf ankommt sein bestes Eishockey zu spielen kennt der Großteil der Spieler im Kader, doch spurlos geht dies Jahr für Jahr nicht an ihnen vorbei. Mit Simon Wolf (20), Sten Fischer (21), Jakob Weber (20), Quirin Bader (21), Nikolaus Heigl (21), Veit Oswald (20) und Filip Varejcka (23) steht die nächste Generation aber schon bereit.
Blick über den Tellerrand
Die Extraportion über den Münchener Eishockey Kosmos erhaltet Ihr beim Münchener Eishockey-Stammtisch, unseren geschätzten Kollegen von Puck ma’s Podcast (Instagram/X/Webseite). Den EHC gibt es live bei Radio Oberwiesenfeld (Twitter/Homepage) zu hören, dazu berichten regelmäßig Martin Wimösterer (Twitter) und Günter Klein (Twitter) über den EHC.
