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Ein Spiel der Kleinigkeiten

Die Haie gastierten am 25. Spieltag bei den Adler Mannheim zum Duell der Tabellennachbarn in der SAP Arena. Dabei nahmen Sie sich vor die gute Bilanz auf fremden Eis (Platz 4 in der Auswärtstabelle mit 22 Punkten) nach zuletzt drei Siegen in Berlin, Wolfsburg und Straubing weiter auszubauen. Am Ende waren es Kleinigkeiten die über den Ausgang des Spiels entscheiden sollten.

Vor dem Spiel

Nach überstandener Krankheit kehrte Glötzl zurück ins Line-up und spielte an der Seite von Almquist. Tropmann der für die U20 WM in Kanada abberufen wurde, fehlte demnach wie auch der weiter angeschlagene Bailen im Kader der Haie. Im Angriff gab es ebenfalls (wie im Laufe der Trainingswoche schon zu erkennen) Veränderungen. Tuomie und Wohlgemuth tauschten die Reihen und Hänelt rückte wieder ins Team. Van Calster wurde nominell als 13. Stürmer aufgeboten und Lindner war überzählig.

Ein ganz besonderes und überraschendes Highlight ereignete sich bereits vor dem Spielbeginn. Kein geringerer als die schwedische Eishockey Legende und ehemalige Franchise Player der Colorado Avalanche Peter Forsberg gab sich die Ehre zum symbolischen Eröffnungsbully auf das Eis zu kommen. Im Laufe der Übertragung war er zudem im Drittelpauseninterview bei Magenta Sport zu Gast.

1. Drittel

Das Spiel startete mehr oder weniger direkt mit einer Unterzahl für die Haie und die Defensive um den erneut im Tor stehenden Pantkowski war von Beginn an gefordert. Die Unterzahl der Haie ließ jedoch kaum Gefahr aufkommen und im Anschluss übernahmen die Haie die Spielkontrolle. Die Adler spielten ihrerseits (nach 2 Shutouts in den letzten beiden Spielen) wie die Haie aus einer kompakten Defensive heraus und ließen wenig Raum. Die Haie schafften es trotzdem sich im Verlauf des Drittels immer wieder in gefährliche Abschlusspositionen zu bringen. Es zeigte sich jedoch ein bekanntes Problem. Die mangelnde Effektivität sorgte dafür, dass das 1. Drittel torlos zu Ende ging, weil die Haie statt den schnörkellosen Abschluss den einen Pass zu viel suchten oder die Adler bzw. Tiefensee doch noch etwas gegen den Torerfolg ausrichten konnten. Ihrerseits verteidigten die Haie selbst sehr clever und ließen auch nur zwei Torschüsse auf das eigene Tor zu.

2. Drittel

Im zweiten Drittel sollte sich das Spiel ändern. Die Adler hatten den besseren Start und konnten von beginn an Akzente in der Offensive setzen. Vor allem Plachta sollte dem Spiel im 2. Drittel seinen eigenen Stempel aufdrücken. Erst ein fairer Open-Ice-Hit gegen MacLeod, dann ein perfekter Pass auf Fischbuch und letztendlich das Führungstor der Adler in der 30. Minute. Dem Voraus ging ein Fehler im Spielaufbau der Haie als Leslie einen langen Aufbaupass abfangen und Plachta im hohen Slot in Szene setzen konnte. Gegen den sehr präzisen Schlagschuss war Pantkowski am Ende machtlos. Auch wenn die Haie die Adler nicht mehr so konsequent wie im 1. Drittel vom eigenen Tor fern halten konnten, so hatten Sie in der Offensive weiterhin Ihre Momente. Currie hatte mit die beste Chance, statt den eigenen Abschluss hätte er wohl besser quergelegt und Niedenz im Slot bedient, denn dieser hätte das leere Tor vor sich gehabt. Kleinigkeiten machten nach 40 Minuten den Unterschied auf dem Scoreboard aus. Zum Ende des Drittels brachten sich die Haie durch zwei unnötige Strafzeiten und einer daraus resultierenden 3 gegen 5 Unterzahl selbst in arge Bedrängnis. Die Adler nahmen sogar die Auszeit, konnten aber keine Gefahr mehr entwickeln.

3. Drittel

Das Drittel startete mit den letzten Sekunden der 3 bzw. 4 gegen 5 Unterzahl, welche die Haie im Verbund erfolgreich überstehen konnten. Die Freude darüber hielt allerdings nicht lange an. Als eine weitere Strafe gegen die Haie (ihrerseits mit 182 Strafminuten das fairste Team der Liga) vom Schiedsrichtergespann angezeigt war, hörten die Haie für einen kurzen aber entscheidenden Moment auf zu spielen. Eine Kleinigkeit die kostbar werden würde, denn die Adler nutzen im Gegensatz zu den Haien diese Chance konsequent zum 2:0 durch Michaelis aus. Der Spielverlauf spielte den Adlern eigentlich in die Karten, doch die Haie hatten eine passende Antwort parat. Müller wunderbar freigespielt, zog mit einem satten „Schlagschuss“ aus dem rechten Bullykreis ab und konnte Tiefensee in der kurzen Ecke überwinden. Es war das erste Tor des Kapitäns seit 78 Spielen oder anders gesagt März 2023 (gegen Schwenningen). Die aufkommende Hoffnung das Spiel ausgleichen zu können wurde kurz danach gestoppt, als Schütz eine unnötige Strafe wegen Spielverzögerung nahm. Diesmal verwerteten die Adler das Powerplay zum 3:1 durch Esposito. Ein Powerplay nach einer Strafe gegen Reichel und die Herausnahme von Pantkowski führten schlussendlich zum Endstand von 4:1 für die Adler durch den gebürtigen Troisdorfer Fohrler.

Fazit

Der Klassiker hielt was wir im Vorbericht bereits prognostiziert hatten. Beide Teams agierten aus einer starken Defensive heraus und waren auf die kleinen aber entscheidenden Fehler des Gegners angewiesen. Die Haie machten am Ende mehr davon und konnten Ihre Erfolgsserie auf fremden Eis nicht weiter ausbauen. Statistisch gesehen hatten die Haie mehr Torschüsse und gegen das beste Bully Team der Liga auch mehr gewonnene Anspiele. Allerdings kommt es nicht immer auf die reinen Zahlen an, sondern auch die Momente, nämlich das Wann und Wo die Bullys auf dem Eis gewonnen oder verloren wurden. Vor allem in Spielen gegen die direkte Konkurrenz in der Tabelle und Teams die stark in Ihrem jeweiligen System agieren sind es eben die Kleinigkeiten die das Spiel am Ende entscheiden können.

Stimmen nach dem Spiel

Die Adler haben die Pressekonferenz aktuell noch nicht hochgeladen, wir halten es im Auge.

Hard Facts

Adler Mannheim – Kölner Haie 4:1 (0:0 – 1:0 – 3:1)

Schüsse: 22 – 25

Strafminuten: 8 – 22

Bullies: 26 – 32

Kölner Haie

Pantkowski – Stuhrmann
Sennhenn – Vittasmäki; Almquist – Glötzl; Austin – Müller
Grenier – MacLeod – Schütz; Storm – Aubry – Kammerer; Niedenz – Currie – Wohlgemuth; Hänelt – Tyrväinen – Tuomie; Van Calster

Adler Mannheim

Tiefensee – Brückmann
Fohrler – Kälble; Gawanke – Leslie; Gilmour – Jokipakka; Pilu
Reichel – Esposito – Plachta; Fischbuch – Michaelis – Bennett; Kühnhackl – Loibl – Hännikäinen; Szwarz – Heim

Schiedsrichter: MacFarlane – Cespiva

Zuschauer: 12.426

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