Der letzte Schritt
Einen Spielbericht der ungewöhnlichen Art vor den entscheidenden Finalpartien. Genauso wie ab sofort die Spiele nicht mehr im Free TV zu sehen sind, damit Magenta Sport den letzten Schritt exklusiv hat, fehlt eben dieser letzte Schritt sowohl den Eisbären, als auch den Haien. Wenn er auch jeweils anders definiert werden kann
Der letzte Schritt der Eisbären
Den Berlinern fehlt nur noch ein Sieg. Nach den beiden – unterschiedlichen – 7:0 Siegen in der Finalserie wäre alles andere als die Erreichung des Ziels am heutigen Freitag ein mittelgroßes Wunder. Zu groß die Dominanz (Spiel 3) und die die Effizienz (Spiel 4) der Eisbären im Vergleich zu den Haien. In beiden hat man unter Serge Aubin etwas aufgebaut. Eine DNA geschaffen. Damit wurden die Berliner seit Corona drei Mal Meister. In einer Saison traf man falsche Entscheidungen und korrigierte diese im kommenden Sommer sofort.
Junge Spieler wurden langfristig eingebaut und gute deutsche Spieler verpflichtet, dazu gibt es aktuell die vermutlichen stärksten Kontingentspieler der Liga auch in Berlin. Nicht mal der Ausfall des Kapitäns – der aktuell mit verbundener Hand als Co-Trainer hinter der Bande steht, einige Kölner werden sich an ähnliches 2002 erinnern – oder der Todesfall Tobi Eder konnten bzw. können daran etwas ändern. Im Gegenteil, es scheint als würden auch diese Hiobsbotschaften in positive Energie umgemünzt.
Der letzte Schritt der Haie
Eine Rückkehr der Haie in die Serie wäre – wie schon erwähnt – eine absolute Sensation. Den Haien scheint die Kraft, der Glaube und vor allem die Qualität zu fehlen die Eisbären nochmal in Bedrängnis zu bringen. Die Playoffs für die Haie waren in den Runden vor dem Finale deutlich härter als für die Berliner und mit Müller und Aubry weiß man auch, dass sich zwei Spieler gerade am Rande der Belastungsmöglichkeit befinden.
Aubry war zuletzt wieder aus dem Line-up und mit Currie gesellte sich noch jemand dazu, während bei den Eisbären die vierte Reihe Wiederer – Boychuk – Noebels hieß. Die Haie können aber bei den Berlinern lernen, für die Zukunft. Doch dazu werden wir sicherlich nach Beendigung der Finalserie mehr erzählen.
Denn den letzten Schritt der Haie kann man auch als ein Versprechen in die Zukunft sehen. Die Finalteilnahme in dieser Saison ist verdient, war aber in Jahr 1 unter Jalonen sicher nicht das ausgerufene Ziel. Spannenderweise wäre eine Meisterschaft noch im 3-Jahres-Plan von Mäzen Gotthardt möglich gewesen. Eine Frage die sich in den letzten Tagen aufgetan hat, die wir sicher im Nachgang der Saison beantworten: Krupps Team der letzten Saison („sein Team“) wäre es unter Jalonen vielleicht besser gewesen?
Vorschau
Heute in Spiel 5 haben die Eisbären vor eigenem Publikum den ersten Matchpuck. Jeder erwartet heute die Meisterschaft und damit gibt es zum ersten Mal so etwas wie Druck auf die Eisbären. Nach einigen Meisterschaften auswärts oder unter Ausschluss der Öffentlichkeit (2020/21) lechzen die Fans nach dem Titel in der heimischen Arena. Die Vorzeichen stehen aber gut. Die Haie sind angeschlagen und müde.
Ob ein Kraftakt – wie in Spiel 2 – die Serie nochmal nach Köln holen wird erscheint mehr als fraglich. Gibt es noch Asse die Jalonen irgendwo im Ärmel versteckt? Realistisch genug wird man an der Gummersbacher Straße auf jeden Fall sein. Wir haben das zuletzt auch schon mal geschrieben. Für Haie-Siege muss in dieser Serie alles richtig laufen, die Eisbären haben es da deutlich einfacher. Ob heute schon der letzte Schritt der Berliner begangen wird, erfahren wir ab 19:30 Uhr.
Übertragung
Wie schon erwähnt gibt es die Partie heute nur auf Magenta Sport und nicht auf DF1. Auch heute wieder Großaufgebot beim Magentariesen. Schwele am Mikrofon, Hospelt und Goldmann als Experten und Bandermann und Lüdeke on und off ice unterwegs. Auch für Magenta Sport geht es in die letzten Schritte einer langen DEL-Saison, bevor es mit den Weltmeisterschaften im Jugend und Seniorenbereich noch einen letzen Peak vor der Sommerpause gibt.
Foto: Haiepictures