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Pflichtsieg zum Auftakt

Die deutsche Nationalmannschaft startete mit einem Pflichtsieg in die Eishockey Weltmeisterschaft. 6:1 hieß es am Ende gegen den Aufsteiger aus Ungarn. Über weite Strecken der Partie war das Team von Cheftrainer Kreis dominant und vor allem in Sachen Tempo und Spielstärke klar überlegen, hatte jedoch auch ein paar Probleme im Laufe der Partie, vor allem im 2. Drittel. Am Ende stellte sich Ungarn als der dankbare und verhältnismäßig leichte Auftaktgegner heraus um die Handgelenke bzw. Beine zu lockern und mit einem Erfolg ins Turnier zu starten.

Vor dem Spiel

Seitens der Anhänger der Nationalmannschaft wurde im Vorfeld einiges geboten. Ab 10:30 Uhr traf man sich zum Frühshoppen im Old Irish Pub von Herning und ging dann um 13:30 Uhr gemeinsam im Fanmarsch zur Arena.

Wie bereits am 1. WM Tag bekannt wurde, verließ Marcel Noebels den Kader noch vor dem 1. Spiel, dafür steht mit Tim Stützle aber ein hochkarätiges Kaliber zur Verstärkung in den Startlöchern. Hierzu empfehlen wir euch die Stimme von Harold Kreis in der Mixed Zone nach der Partie gegen die Ungarn.

Was sich an Tag 1 schon andeutete, setzte sich an Tag 2 fort. Die „Animateure“ in der Jyske Bank Boxen zu Herning haben offenbar mit der Materie Eishockey weniger zu tun und sind primär da um das Publikum bei Laune zu halten. In der verlesenen Aufstellung der Nationalmannschaft fanden sich nämlich mit Schulz, Giebel und Sauber drei neu nominierte wieder ;-). Als dann auch noch Niederberger den Start bekam laut Hallensprecher war spätestens auch die Verwirrung vollends verwirrt, denn auf dem Eis stand eindeutig Grubauer zwischen den Pfosten.

Beim Blick auf das offizielle Line-up fiel auf, dass es im Sturm die ein oder andere Veränderung im Vergleich zum Spiel gegen die USA gab. Kahun stürmte an der Seite von Schütz und Stachowiak in der Top Formation. Tiffels bildete mit Samanski (neu für Wiederer) und Reichel eine neue Formation und das Pärchen Hager Kastner bekam Ehl als dritten Mann neu dazu. Unverändert blieb die Formation um Pföderl, Michaelis und Ehliz.

1. Drittel

Das Spiel begann wie es die Aufstellung schon vermuten ließ mit viel Tempo seitens der deutschen Nationalmannschaft. Zwei frühe Powerplays fanden schnell den Weg auf die Anzeigetafel, jedoch blieben diese ungenutzt. Die besten Chancen vergaben dabei Pföderl (Pfosten) und Michaelis. Trotz hohem Tempo blieb die Mannschaft konzentriert in Ihrem Handeln und suchte das sichere Kombinationsspiel.

Das 1:0 durch Kahun war nach dem bisherigen Spielverlauf eher untypisch. Stachowiak schickte mit einer langen Scheibe Schütz auf die Reise und dieser legte uneigennützig für Kahun auf, der sehenswert vollenden konnte. Dem 2:0 durch Samanski (Glückwunsch zum 1. WM-Tor) ging eine starke Vorarbeit von Reichel voraus als ihn dieser am langen Pfosten mustergültig bediente. Wenn die Mannschaft das Tempo anzog, hatten die Ungarn im Laufe des 1. Drittels nur wenig zu melden und stießen früh an Ihre Grenzen. 11:2 Torschüsse standen nach 20 Minuten für Deutschland zu Buche.

2. Drittel

Der Beginn des 2. Drittels verlief aus deutscher Sicht alles andere als wünschenswert, denn Ungarn machte Druck und konnte sehr zügig das Torschussverhältnis nahezu ausgleichen. Grubauer war das ein ums andere Mal gefordert um die 2-Tore Führung festzuhalten.

Als die deutsche Mannschaft zum dritten Mal in Überzahl agieren durften, konnten die Fans vorerst zum dritten Mal jubeln. Die Schiedsrichter hatten nach langem Videostudium jedoch etwas dagegen und verwerten dem auf dem Eis noch als gutes Tor angezeigten Treffen von Ehliz wegen Torhüterbehinderung die Anerkennung.

Nichts einzuwenden hatten sie dann beim 3:0 durch Kälble, als dieser bei einem schnellen Konter eine Ablage von Kastner etwas glücklich am ungarischen Torhüter vorbei ins Netz bugsieren konnte. Tiffels erhöhte kurz vor Drittelende nach sehenswerter Kombination bei einem schnellen Vorstoß und der Vorarbeit durch Reichel und Samanski auf ein sicheres 4:0.

3. Drittel

Im letzten Drittel ging die Partie seinen gewohnten und zu erwartenden Gang. Nach dem frühen 5:0 durch Ehl, wieder nach einem temporeichen Konter, vorbereitet über Hager und Müller durften auch die Ungarn erstmals jubeln.

Ambrus wurde im Slot freigespielt und ließ mit seinem Abschluss Grubauer keine Chance. Der Rest des Drittels bis zum Spielende ist bis auf den Schlusspunkt und das standesgemäße 6:1 durch Kahun (sein 2. Treffer), vorbereitet durch Schütz und Stachowiak knapp eine Minute vor Ende der Auftaktpartie schnell erzählt. In den letzten 20 Minuten herrschten auf dem Eis wieder klarere Verhältnisse als noch zu Beginn des zweiten Drittels und der „lockere“ Aufgalopp fand ein erfolgreiches Ende.

Fazit

Gelungener Auftakt in die Eishockey Weltmeisterschaft 2025 in Herning/Stockholm. Ungarn sollte kein Gradmesser sein und war es letztendlich auch nicht. Dennoch ein wichtiger erster Schritt um gut ins Turnier zu finden. Hierzu empfehlen wir euch auch noch die Stimme von Moritz Seider.

Man merkte deutlich das noch ein wenig Sand im Getriebe steckt und man langsam ins Turnier finden muss. Es waren vielversprechende Ansätze dabei und die Chemie in den Reihen scheint auch zu stimmen. Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen die Ankunft von Tim Stützle auf die Reihen und das weitere Turnier haben wird.

Insgesamt bleibt festzuhalten das die Mannschaft mit ordentlich Tempo ausgestattet ist und spielerisch einiges zu bieten hat. Bei einem Gegner wie Ungarn ist es natürlich leicht zu sagen, aber diese kleine Randnotiz, besonders wenn man sich schon ein paar mehr Spiele live bei der Weltmeisterschaft angesehen hat, bleibt festzuhalten.

Anmerken wollen wir auch noch, dass wir immer wieder (auch in den Interviews) hören, dass die Eisqualität in der Jyske Bank Boxen nicht die beste ist. Damit haben natürlich alle Teams zu kämpfen, es bleibt abzuwarten wer am Ende damit am ehesten und besten zu Recht kommt.

Nächster Gegner ist Kasachstan. Vor allem körperlich wird die deutsche Mannschaft gegen die Osteuropäer mehr gefordert und die Kasachen, dass kennt man aus vergangenen Turnieren, sind vor allem im Powerplay stets gefährlich.

Stimmen zum Spiel

Hard Facts

Deutschland – Ungarn 6:1 (2:0 – 2:0 – 2:1)

Schüsse: 35:19

Strafminuten: 4:8

Bullys: 27:29

Deutschland

Grubauer; Niederberger
Müller – Seider; Geibel – Wagner; Kälble – Hüttl; Szuber
Kahun – Stachowiak – Schütz; Ehliz – Michaelis – Pföderl; Reichel – Samanski – Tiffels; Kastner – Hager – Ehl

Ungarn

Balizs – Vay
Horvath, M. – Nilsson; Hadobas – Szathmary; Tornyai – Garat; Szabo – Ortenszky
Erdely – Hari – Ambrus; Papp – Szongoth – Terbocs; Horvath, B. – Nagy – Laskawy; Mihalik – Nemeth – Vincze

Schiedsrichter: Kaukokari (FIN) – Ofner (AUT)
Linesperson: Hautamaki (FIN) – Nyquist (SWE)

Zuschauer: 6.184

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