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Niederlage gegen den Weltmeister

Nach dem auf und ab gegen die USA stand heute das Duell mit dem Weltmeister aus Tschechien auf dem Tagesmenü. Die Art und Weise der Niederlage wird das sein, worüber man hoffentlich nur kurz reden wird. Vor allem da das alles entscheidende Gruppenspiel gegen den ausgeruhten Gastgeber aus Dänemark als nächstes ansteht.

Vor allem die Paradereihe des Weltmeisters wusste im Spiel gegen die deutsche Mannschaft ihre Stärken auszuspielen und stellte die deutsche Defensive oftmals vor unüberwindbare Aufgaben, profitierte aber auch von Fehlern der deutschen Defensive. So stand am Ende eine 0:5 Niederlage gegen den Weltmeister zu Buche.

Vor dem Spiel

Nach dem Spiel gegen die USA galt es zumindest als fraglich, ob Grubauer wieder uneingeschränkt mitwirken könnte im Spiel gegen den amtierenden Weltmeister. Das Line-up beantwortete diese Frage nicht zu 100%, denn er saß zumindest als Backup mit auf der Bank. Ob er im Fall der Fälle hätte spielen können?

Kälble rückte zurück ins Line-up und Noebels stand, nach seiner Rückkehr als Ersatz für den verletzten Reichel, im Kader und auf dem Eis. Des weiteren rückte Wiederer vom 13. Spot in Reihe 4 auf den Posten von Hager, der heute – wie sein Teamkollege Ehliz – nicht in der Aufstellung stand.

1. Drittel

Der Verlauf des ersten Drittels entsprach in etwa den vorher gestellten Erwartungen. Der Weltmeister ist sowohl auf dem Eis, als auch auf den Rängen Herr im Haus. Die letzte Konsequenz auf dem Eis um von einem wirklich dominanten Auftritt zu sprechen ließen die Tschechen jedoch vermissen bzw. ließ es die deutsche Mannschaft nicht vollends zu. Auf den Rängen sah die Angelegenheit eindeutiger aus, denn die Jyske Bank Boxen war klar in tschechischer Hand.

Besonders wenn die Stars Pastrnak, Necas und Cervenka auf dem Eis waren, sah man die Probleme der deutschen Mannschaft. Tschechien konnte früh, nach schlechter Zuordnung der deutschen Defensive, ein Powerplay durch eben diese drei für sich nutzen, als Pastrnak nur noch vollenden musste.

Die deutsche Mannschaft tat sich schwer offensiv Akzente zu setzten und hatte defensiv mit den spielstarken Tschechen immer wieder ihre Probleme. In der 19. Minute musste Kahun, nach Vorarbeit von Stachowiak, zum Ausgleich ins leere Tor treffen, aber Vladar blieb schlussendlich doch irgendwie Sieger.

Während die NHL Spieler der Tschechen dem Spiel früh den Stempel aufdrückten, waren die der deutschen wieder blass. Ob sich das im Verlauf der Partie ändern sollte?

2. Drittel

Das zweite Drittel verlief für die deutsche Mannschaft nicht schlecht, jedoch verpasste sie es früh durch Stützle den Ausgleich zu markieren, der mit seinem Abschluss am rechten Pfosten scheiterte.

Die Tschechen hatten leichte Probleme wieder ins Spiel zu finden, auch weil es die deutsche Mannschaft verstand die Tschechen besser unter Druck zu setzen und zu Chancen zu kommen. Es gestaltete sich ein weitaus ausgeglicheneres Drittel.

Die Tore erzielten dennoch die Tschechen, die zwei Kontersituationen eiskalt zu weiteren Toren durch Sedlak (wieder eingeleitet durch die Paradereihe mit Cervenka und Pastrnak) und Flek (nach einem Abstimmungsfehler in der deutschen Defensive) nutzen konnten.

3. Drittel

Ein Powerplay der deutschen Mannschaft zu Beginn des Drittels hätte dem Spiel vielleicht noch etwas Spannung verleihen können. Ausgerechnet Seider versprang die Scheibe vor dem eigenen Tor, was es Lauko sehr leicht machte zum 4:0 zu vollenden. Man muss Seider hier aber aus der Schusslinie nehmen, die Scheibe blieb auf dem noch etwas nassen Eis einfach komplett stehen.

In der Folge bemühte sich die deutsche Mannschaft zumindest um den Ehrentreffer, jedoch waren die Abschlüsse kein Problem für Vladar im tschechischen Gehäuse, vor allem da seine Vorderleute ihm konsequent die Sicht frei räumten.

Die Weltmeister schalteten nach dem frühen 4. Tor einen Gang zurück und machten nur noch das Nötigste, ohne dabei Gefahr zu laufen die Kontrolle über das Spiel abzugeben.

Den Schlusspunkt der Partie zum 5:0 setzte Flek mit seinem 2. Tor, als er von Necas und Hronek (natürlich beide aus der NHL) mustergültig bedient wurde und mit viel Tempo Richtung Niederberger zog und diesem mit seinem präzisen Abschluss ohne Chance ließ.

Am Ende verhinderte Niederberger sogar noch schlimmeres, als er eine Großchance der Tschechen nach der anderen entschärfen konnte.

Fazit

Kommen wir nochmal auf die Frage am Ende des 1. Drittels zurück, als man sich fragen durfte ob die NHL Spieler der deutschen Mannschaft eine Antwort auf das finden würden was Ihnen die Tschechen vorgelegt hatten.

Die Frage ist mit einem klaren nein zu beantworten. Man merkte über die vollen 60 Minuten einen Unterschied. Um es einfach zu halten: Es ist der Unterschied zwischen einem NHL-Star wie Pastrnak und Spielern die auf dem Weg dahin sind welche zu werden wie Seider und Stützle.

Überhaupt spielt Pastrnak bei der WM groß auf. Nachdem er letztes Jahr bei der WM im eigenen Land spät zum Team stieß und dann, bis auf den Game Winner im Finale, wenig produktiv beisteuerte, wirkt er dieses Jahr befreit. Dazu kommt, dass er von Beginn an im Team ist und eine bessere Chemie mit seiner Reihe finden konnte.

Das deutsche Team hatte alles in Allem keinen schlechten Gameplan gegen den Weltmeister, am Ende aber vor allem Offensiv zu wenig Durchschlagskraft um die Tschechen ernsthaft in Gefahr zu bringen. Diese nutzen Ihre Klasse und die Fehler der deutschen Mannschaft am Ende zu einem ungefährdeten 5:0 Sieg.

Stimmen zum Spiel

Hard Facts

Deutschland – Tschechien 0:5 (0:1 – 0:2 – 0:2)

Schüsse: 19-25

Strafminuten: 4-4

Bullies: 31-25

Deutschland

Niederberger – Grubauer
Müller – Seider; Geibel – Wagner; Mik – Hüttl; Szuber – Kälble
Stützle – Michaelis – Tiffels; Kahun – Stachowiak – Schütz; Noebels – Samanski – Pföderl; Kastner – Wiederer – Ehl

Tschechien

Vladar – Vejmelka
Krejcik – Hronek; Hajek – Kundratek; Pyrochta – Spacek, D.; Tichacek
Cervenka – Sedlak – Pastrnak; Lauko – Necas – Stransky; Beranek – Kodytek – Klapka; Vozenilek – Spacek, M. – Flek; Zadina

Schiedsrichter: Bjork (SWE) – Holm (SWE)

Linesperson: Hautamaki (FIN) – Wyonzek (CAN)

Zuschauer: 8.221