6. Spieltag
Am 6. Spieltag – zum dritten Heimspiel der Saison – empfangen die Haie die Grizzlys aus Wolfsburg. Die Autostädter sind mit vier Siegen aus fünf Spielen eindrucksvoll in die Saison gestartet und können für die Haie zum Gradmesser werden. Nach der Niederlage gegen Augsburg möchte man ein zweites Null-Punkte-Wochenende mit einem Heimsieg abwenden.
Der Sommer in Wolfsburg
Die Grizzlys Wolfsburg haben eine Spielzeit hinter sich, die man in der Autostadt am liebsten schnell vergessen würde. Nach Jahren als Playoff-Stammgast rutschten die Niedersachsen in der Saison 2024/25 auf Rang 11 der Hauptrunde ab – die schlechteste Ligaplatzierung seit 2013/14. Dies sorgte auch dafür, dass der Bonus den es von VW erfolgsabhängig gibt entfiel. Eine Summe von ca. 1/4 Million Euro.
Manager Charlie Fliegauf, seit 2007 die prägende Figur hinter den Kulissen, reagierte auf die schwache Saison mit gezielten Verstärkungen. Und die scheinen zu greifen: Die Neuzugänge Matt Choupani – mit deutschem Pass – und Tyler Gaudet – der ja schon mal den Grizzly auf der Brust trug – sind voll eingeschlagen und bringen genau das mit, was im Vorjahr fehlte: Tempo, Kreativität und Torgefahr.
Dazu gesellt sich mit Jimmy Lambert ein halber Neuzugang, der bereits im Laufe der vergangenen Saison zum Team gestoßen ist. Nach einer kompletten Vorbereitung präsentiert sich der Kanadier in absoluter Topform und führt mit 6 Toren und 4 Assists in 5 Spielen aktuell die Scorerliste der DEL an. Ebenfalls auf sich aufmerksam macht Ex-Hai Julian Chrobot mit aktuell 6 Punkten. Die Grizzlys stellen mit 26 Treffern aus fünf Partien den besten Angriff der Liga. Die Haie sind gewarnt.
Erwartungshaltung
Nach der Enttäuschung 2024/25 will Wolfsburg wieder dorthin, wo man sich selbst sieht: In die Playoffs und idealerweise unter die Top 6. Die ersten Spiele deuten darauf hin, dass dieser Anspruch nicht unrealistisch ist. Die Offensive wirkt deutlich variabler und gefährlicher als im Vorjahr, die neutrale Zone wird mit hohem Tempo überbrückt, und das Umschaltspiel funktioniert bislang nahezu perfekt.
Trainer Mike Stewart steht indes unter Druck. Der gebürtige Kanadier geht in seine fünfte Saison an der Bande der Grizzlys, doch nach der enttäuschenden Vorsaison ist klar: Ein erneutes Verpassen der Playoffs könnte sein Aus bedeuten. Der gute Saisonstart dürfte ihm vorerst den Rücken stärken.
Prognose
Wolfsburg kommt mit viel Selbstvertrauen und offensivem Schwung in die Domstadt. Die Grizzlys spielen schnell, gradlinig und aggressiv, ähnlich wie Nürnberg am vergangenen Sonntag, als die Haie ebenfalls gefordert wurden.
Für die Haie wird es entscheidend sein, die Balance zwischen defensiver Stabilität und offensivem Druck zu finden. Ebenfalls wichtig: Maximale Aufmerksamkeit von Beginn an. Wer gegen diese Grizzlys zu spät ins Spiel findet, kann schnell ins Hintertreffen geraten. Spiele dieser Art können durch das erste Tor entschieden werden – wer es erzielt, dürfte den Matchplan des Gegners massiv beeinflussen.
Ein weiteres Zünglein an der Waage könnten die Special Teams sein. Hier haben die Haie zuletzt stark aufgespielt und könnten genau dort ansetzen, wo Wolfsburg noch verwundbar ist. In der Vorbereitung drehten die Haie die Partie eben durch das starke Powerplay. Ein Augenmerk darf man sicherlich auf die Behandlung von Lucas Dumont legen. Dessen übermotivierter Check in der Vorbereitung sorgt weiterhin dafür das Parker Tuomie mit einer – so vermuten wir – Gehirnerschütterung ausfällt.
Die Partie wird wie immer als Einzelspiel von MagentaSport übertragen. Kommentator ist Dennis Schulz.
Blick über den Tellerrand
Die Extraportion Wolfsburg gibt es bei Sven und Marcel vom 3on3 Podcast (Instagram), neben Infos über Wolfsburg gibt es auch immer mal Infos zur SHL oder Schweden im Allgemeinen.