Pflichtaufgabe souverän erledigt
Im ersten Heimspiel nach der Pause – und 1.150 DEL-Spiel von Moritz Müller – machten die Haie genau das, was die ausverkaufte LANXESSarena erwartete: Sie erledigten die Pflichtaufgabe. Gegen ein Dresdner Team, das die gesamte Saison über Probleme hatte, setzten die Haie früh ein Zeichen, ließen den Gästen nie das Gefühl, eine Chance zu haben, und fuhren einen souveränen 5:0-Sieg ein. Dabei gelang Patrick Russell ein Hattrick und Janne Juvonen gelang der zweite Shutout.
Vor dem Spiel
Nachdem Kari Jalonen im Freitagsspiel gegen Wolfsburg seine Reihen im Schlussabschnitt umgestellt hatte, nahm er für das Heimspiel am Sonntag weitere Änderungen im Line-up vor. Vittasmäki und Tuomie, die beide am Freitag eingesetzt wurden, fehlten diesmal und wurden durch Kero und Storm ersetzt. Diese Wechsel führten einigen Umstellungen sowohl der Verteidigungspaare als auch der Angriffsreihen.
1. Drittel
Die Partie begann auf beiden Seiten etwas schläfrig. Das Spiel wogte hin und her, ohne dass sich nennenswerte Offensivaktionen ergaben. Eine Strafe gegen Dresden nach siebeneinhalb Minuten schien die Haie jedoch aufzuwecken.Auch wenn sie ihr erstes Powerplay nicht nutzen konnten, erspielten sie sich gute Chancen und nahmen dieses Momentum mit in den Rest des Drittels.
Schließlich gelang der Durchbruch – und das einzige Tor des Abschnitts. Im zweiten Überzahlspiel gewann Nate Schnarr das Bully, MacLeod schnappte sich die Scheibe und fand Patrick Russell völlig freistehend auf der langen Seite, der eine perfekt einstudierte Kombination vollendete. Weitere Chancen vereitelte der neue Eislöwen-Goalie Olkinuora.
2. Drittel
Dresden kam zu Beginn des zweiten Drittels zu einigen gefährlichen Möglichkeiten, doch Juvonen, der bis dahin kaum geprüft worden war, zeigte starke Paraden.
Jegliches frühes Momentum der Eislöwen war jedoch schnell dahin, als Frederik Storm einen Fehlpass im Angriffsdrittel abfing und vier Minuten nach Wiederbeginn zum 2:0 einnetzte.
Kurz darauf bauten die Haie ihre Führung aus: Patrick Russell verwertete einen Pass nach starker Einzelleistung von MacLeod zum 3:0. Wenige Minuten später trug sich MacLeod zum dritten Mal in die Scorerliste ein, als er einen freien Puck die letzten Zentimeter über die Linie drückte und elf Minuten vor Drittelende zum 4:0 traf. Mit der komfortablen Führung im Rücken ließen die Haie kaum etwas zu und hielten Dresden über 40 Minuten bei weniger als zehn Torschüssen.
3. Drittel
Zu Beginn des Schlussdrittels war die Partie deutlich ausgeglichener, während die Haie mit einer 4:0-Führung im Rücken kontrolliert verteidigten und Dresden weiter auf den Ehrentreffer drängte. Trotz Dresdens Druckphase legten die Haie Mitte des Drittels nochmal nach. Ein unscheinbarer Befreiungsschlag von Tanner Kero entwickelte sich zum perfekten Steilpass, der Russell allein auf die Reise schickte – dieser überwand Olkinuora mit einem Schuss auf die Fanghandseite und machte den Hattrick perfekt.
Danach stellte das Spiel weitgehend auf Verwaltungsmodus um. Abgesehen von einem späten Powerplay verzichteten die Haie auf größere Offensivbemühungen und konzentrierten sich darauf, Juvonens Shutout zu sichern. Dresden gefährdete am Ende den Shutout von Juvonen nicht.
Fazit
Gegen ein Dresdner Team, das in seinem ersten Jahr in der DEL große Schwierigkeiten hat, erfüllten die Haie die Erwartungen souverän. Nach einer eher ruhigen Anfangsphase gab es kaum Zweifel am Ausgang, sobald sie ihren Rhythmus gefunden hatten. Das Powerplay bleibt eine ernstzunehmende Waffe, Juvonen überzeugt weiterhin im Tor, und die erste Reihe um MacLeod und Russell, die beide offensiv glänzten, sorgt beinahe bei jedem Wechsel für Gefahr.
Nach der Verlängerung von MacLeod und Kemiläinen sollte die Verlängerung von Russell Priorität besitzen. Der dänische Stürmer antwortete auf den Stand im Interview nach dem Spiel (siehe Stimmen zum Spiel).
Die Leistung der Haie wird nicht gegen jeden Gegner in der Liga reichen, aber in der vergangenen Saison taten sich die Haie gegen die vermeintlich „kleinen“ regelmäßig schwer. Dies hat sich in dieser Saison deutlich gebessert und das Team von Jalonen scheint die richtige Einstellung zu diesen Spielen gefunden zu haben.
Stimmen zum Spiel
Die Pressekonferenz mit Kari Jalonen und die Stimmen von Patrick Russell und Moritz Müller
Hard Facts
Kölner Haie – Dresdner Eislöwen 5:0 (1:0, 3:0, 1:0)
Schüsse: 39-16
Strafminuten: 4-8
Bullies: 26-28
Kölner Haie
Juvonen – Ancicka
Austin – Kaski; Glötzl – Kemiläinen; Müller – Fischer
Kero – MacLeod – Russell; Aubry – Schnarr – Bokk; Kammerer – Tyrväinen – Niedenz; Uher – MacInnis – Storm; van Calster
Dresdner Eislöwen
Olkinuora – Schwendener
Hammond – Braun; Johansson – McCrea; Suvanto – Karlsson; Riedl
Fox – Chartier – Ortega; Yogan – LeBlanc – Parkes; Bouma – Andres – Turnbull; Hendreschke – Gorcik – Pischoff
Zuschauer: 18.600
Foto: Haiepictures