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Extrazeit

Am 20. Spieltag mussten die Haie das erste Mal in dieser Saison Mehrarbeit leisten. Extrazeit! Overtime und Shootout und am Ende gewannen die Gäste aus Augsburg weil sie im Duell Mann gegen Mann eine Scheibe mehr über die Linie brachten mit 4:3

Vor dem Spiel

Im Vergleich zur vergangenen Woche gab es ein paar Veränderungen im Line-up. Tuomie, van Calster und Fischer saßen auf der Tribüne. Ebenso Schnarr als überzählige Lizenz. Aubry und Kammerer komplettierten so die Bokk-Reihe. MacInnis lief mit M. Münzenberger und Kevin Niedenz in der vierten Reihe auf. Kaski übernahm die Rolle von Schnarr in der ersten Powerplay Formation.

Dazu feierten die Haie das Comeback von Jan Luca Sennhenn. Der Verteidiger hatte sich im ersten Vorbereitungsspiel gegen Tappara Tampere verletzt und kehrte nach gut 3 Monaten Pause zurück in den Kader.

1. Drittel

Die Partie war kaum angepfiffen, da herrschte bereits Stille in der Arena. Nach nur 24 Sekunden traf Louis für die Gäste – nach einem starken Solo aus der neutralen Zone zog er von halb links trocken ab und überwand Juvonen. Die Haie ließen sich davon jedoch nicht beirren und antworteten direkt mit der ersten Chance durch MacLeod. Dessen Abschluss wurde jedoch behindert, sodass Köln früh in Überzahl agierte. Das Powerplay lief ordentlich, Russell verpasste nach schöner Kombination über MacLeod und Aubry knapp.

Danach blieben die Haie das spielbestimmende Team, während Augsburg mit frühem Forechecking versuchte, die Kölner unter Druck zu setzen. In der 9. Minute belohnte sich Köln schließlich: Die Haie störten im Forecheck, Aubry eroberte die Scheibe hinter dem Tor und legte auf Bokk ab, der ums Tor zog und Garteig mit einem platzierten Schuss ins linke obere Eck überwand – 1:1.

In der Folge wurde die Partie ausgeglichener. Nach einer Strafe gegen Köln blieb das Unterzahlspiel stabil. Bis zur Pause blieben klare Chancen auf beiden Seiten Mangelware, und so ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die erste Drittelpause.

2. Drittel

Augsburg erwischte erneut den besseren Start. Ein Abstimmungsfehler zwischen Sennhenn und Kammerer brachte die Panther in Scheibenbesitz und Wohlgemuth nutzte die Unordnung eiskalt zum 2:1. Sein bereits zweiter Treffer gegen die Haie in dieser Saison. Köln antwortete und kam durch eine Strafzeit gegen Hanke in Überzahl zur Chance auf den Ausgleich. Kaski und Russell hatten im Powerplay gute Möglichkeiten, scheiterten aber am erneut starken Garteig.

Kurz darauf entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Nach aggressivem Forecheck tauchten Grenier und Louis frei vor Juvonen auf, doch der Kölner Schlussmann rettete in höchster Not. Auf der anderen Seite vergab Kero den möglichen Ausgleich, erneut war Garteig zur Stelle. Beide Torhüter rückten zunehmend in den Mittelpunkt der Partie.

In der 28. Minute musste Tyrväinen nach einem Zusammenstoß mit Wohlgemuth vorzeitig in die Kabine, er kehrte aber später wieder zurück. Die Haie ließen sich davon nicht bremsen und kamen wenig später zum Ausgleich. Zunächst scheiterte MacLeod noch von links an Garteig, doch nach starkem Zweikampf von Russell eroberten sich die Haie die Scheibe zurück. Wieder wurde MacLeod bedient, der es diesmal besser machte und zum 2:2 traf.

Nach dem Powerbreak beruhigte sich die Partie etwas. Beide Teams standen kompakter, klare Chancen ergaben sich meist nur noch durch Distanzschüsse von der blauen Linie. MacInnis hatte nach schöner Kombination mit Vittasmäki und Kemiläinen die beste Möglichkeit, scheiterte aber erneut am glänzend aufgelegten Garteig.

In der Schlussphase übernahmen die Haie wieder mehr Initiative. Kammerer, Aubry und Russell kamen zu Abschlüssen, wirklich zwingend wurde es jedoch selten. Trotzdem hatte Augsburg kurz vor der Drittelpause die große Chance zur Führung: Nach einem Kölner Angriff konterten mal wieder Louis und Grenier, doch Juvonen parierte stark gegen Louis, Grenier verpasste den Abpraller knapp und Blank setzte den Nachschuss nur an den Pfosten. So ging es erneut mit dem Unentschieden in die Pause.

3. Drittel

Augsburg erwischte auch im Schlussdrittel den besseren Start. Damiani und Kunyk kamen früh zur Doppelchance, doch Juvonen verhinderte diesmal einen erneuten frühen Rückstand der Haie. Köln tat sich schwer, selbst Gefahr zu erzeugen. Tyrväinen kam zwar nach 44 Minuten aus zentraler Position zum Abschluss, stellte Garteig damit aber vor keine ernsthaften Probleme.

In dieser Phase blieben die Panther die aktivere Mannschaft. Damiani bediente Wirth, dessen Abschluss nur knapp am Tor vorbeistrich. Kurz darauf kassierte Kemiläinen einen harten Check in die Bande, blieb zwar unverletzt, wirkte aber sichtlich mitgenommen. In der 47. Minute fiel dann die Führung für die Gäste: Busdeker setzte sich stark hinter dem Tor gegen Sennhenn durch und legte auf Damiani ab, der in die freie kurze Ecke zum 3:2 einschob. Wieder der Rückstand für die Haie.

Anschließend stellte Augsburg sichtbar auf Absicherung um und lauerte fast ausschließlich auf Konter. Die Haie fanden kaum Wege durch die Defensive, viele Schüsse wurden früh geblockt. Auch ein kurzes Powerplay konnte in dieser Phase nicht genutzt werden.

Kurz vor Schluss zog Augsburg erneut eine Strafe, wodurch Köln in Überzahl in die Schlussminute ging. Jalonen nahm die Auszeit, zog den Torhüter und ließ mit sechs Feldspielern agieren. Der Mut wurde belohnt: In der 59. Minute traf Bokk die Scheibe am Oberkörper, sie blieb direkt vor seiner Kelle liegen und er traf gedankenschnell zum 3:3. Mit dem späten Ausgleich ging es für die Haie erstmals in dieser Saison in die Verlängerung.

Overtime und Shootout

In der Verlängerung neutralisierten sich beide Teams zunächst weitgehend, klare Abschlüsse blieben aus.

In der 63. Minute unterband eine Strafe gegen Kemiläinen einen aussichtsreichen Kölner Konter über MacLeod und brachte die Haie in Unterzahl. Im anschließenden Powerplay der Panther verhinderte zunächst Müller mit starkem Körpereinsatz einen gefährlichen Querpass, ehe Juvonen mit Paraden gegen Grenier und Mayhew seine Klasse zeigte und die Haie im Spiel hielt.

In den Schlusssekunden zogen die Haie noch einmal den Torhüter, doch das entscheidende Bully konnte nicht gewonnen werden. So blieb es bei der Verlängerung ohne Tore – das Spiel ging ins Penaltyschießen.

Russell traf für die Haie, Kaski und Bokk vergaben jedoch. Auf der anderen Seite machten es Blank und Louis besser und sicherten den Gästen somit den Extrapunkt.

Fazit

Die Haie zeigten nach frühem Rückstand Moral und kämpften sich drei Mal zurück ins Spiel, belohnten sich am Ende aber nicht mit dem Extrapunkt. Augsburg war phasenweise griffiger und effizienter, Köln hatte jedoch genug Chancen, um die Partie für sich zu entscheiden. Positiv bleibt die Reaktion im dritten Drittel und der späte Ausgleich, der zumindest einen Punkt sicherte. Am Ende war die Niederlage im Penaltyschießen ein Spiegelbild der Partie: knapp, aber vermeidbar.

Stimmen zum Spiel

Die Pressekonferenz mit Kari Jalonen und das Interview mit Dominik Bokk

Hard Facts

Kölner Haie – Augsburger Panther 3:4 SO (1:1, 1:1, 1:1, 0:0, 0:1)

Schüsse: 39-21

Strafminuten: 6-8

Bullies: 37-19

Kölner Haie

Juvonen – Ancicka
Kaski – Austin; Kemiläinen – Vittasmäki; Sennhenn – Müller; Glötzl
Russell – MacLeod – Kero; Bokk – Aubry – Kammerer; Storm – Tyrväinen – Uher; Münzenberger – MacInnis – Niedenz

Augsburger Panther

Garteig – Jones
Renner – Mayhew; Schemitsch – Button; Van der Linde – Wirth
Blank – Grenier – Louis; Busdeker – Damiani – Kunyk; Cramarossa – Wohlgemuth – Trevelyan; Hanke – Henriquez – M. Elias; F. Elias

Zuschauer: 18.600

Foto: Haiepictures