30. Spieltag
Kurz vor Weihnachten – am 30. Spieltag – sind die Haie zu Gast in Berlin. Die Finalgegner der letzten Saison treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander.
Status Quo
Die Verletztenliste der Eisbären wird langsam kürzer. Vereinzelt sind die Spieler schon wieder zurück im Spielbetrieb (Dea) oder im Teamtraining (Wissmann, Niemelainen) oder haben die Karriere beendet (Nowak).
Konstanz ist bei den Eisbären aber noch nicht wieder eingekehrt, das letzte Mal, dass mehr als zwei Spiele in Folge gewonnen werden konnten, war im Oktober. Aber die Eisbären holen die Punkte, um sich in den Top 7 zu etablieren. Hinter Berlin und Bremerhaven klafft dann eine größere Lücke in der Tabelle.
Dabei holt man die Punkte gegen die Gegner die man – auch dezimiert – schlagen sollte. Gegen ein Team aus dem Spitzenquintett gewannen die Eisbären seit Anfang Oktober nur drei Mal – bei neun Spielen.
Berlin in Zahlen
Die Unbeständigkeit merkt man auch an den Zahlen. Bei den Toren ist man jeweils unter den Top 6. Dabei ist das bei den geschossenen Toren keine schlechte Leistung, bei den kassierten Toren steht allerdings nur Nürnberg von den Top 10 der Liga schlechter da.
Die Berliner sind ein Team mit gutem Finish: +7 ist die Tordifferenz im letzten Abschnitt und damit ist man in der Liga oben mit dabei. Die Zahlen aus dem ersten und zweiten Drittel (+3/-4) sind hingegen eher im Mittelfeld.
Die Schwachstelle der Eisbären sind die Special Teams. Vorletzter in Überzahl und unter 80% Erfolgsquote in Unterzahl ergeben nur eine kumulierte Quote von 92,96% und das ist deutlich unter dem Anspruch der Berliner an sich selbst. Dazu kommt eine -9 Special Teams Tordifferenz, nur Augsburg und Frankfurt sind minimal schlechter.
Bei den Expected Goals zeigt sich erneut, was wir bei der Ansicht der Tore schon herausgestellt haben. Der Angriff ist nicht das Problem. 10 Tore mehr als erwartet gelangen dem Aubin-Team bisher, allerdings kassiert man auch knapp 7,5 Tore mehr als man sollte.
Schaut man auf Schuss- und Fangquoten ergibt sich ein PDO von 100,7. Das ist in einem normalen Bereich, allerdings gibt es aktuell kein Team, das in dieser Statistik hervorsticht. Mannheim liegt mit ca. 104% vorne, einzig Dresden gibt den Ausreißer nach unten (94,8).
Berlin ist das Team mit den zweitmeisten Toren durch Stürmer der Liga (83). Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ingolstadt (107) weit vorne liegt und selbst das achtbeste Team der Statistik (Nürnberg) auf 78 Stürmertore kommt.
Mit Tiffels steht ein Berliner in den Top 10 der Scorerliste. Dabei trifft der Ex-Kölner selten, glänzt aber mit den zweitmeisten Assists der Liga. Dazu hat Veilleux eine 9 Spiele andauernde Scoringstreak.
Die Berliner Goalies rangieren im Mittelfeld der Liga direkt hintereinander. Mit fast identischen Fangquoten: 89,86 zu 89,60. Hildebrand hat aber in allen relevanten Statistiken leicht die Nase vorn – bei deutlich mehr gespielten Spielen.
Die bisherigen Duelle
Berlin gewann das Spiel am 2. Spieltag in Köln nach 0:3 Rückstand noch mit 7:3. Damals hatte man noch eine gute Frühform, die man beim Spiel danach in Mannheim völlig unnötig verlor. Nach dieser Niederlage – und wegen der vielen Verletzten – suchen die Eisbären weiterhin ihre Form.
Die Haie gewannen Duell Nummer zwei am 1. Advent in Berlin im Shootout. Drei Wochen später trifft man erneut unter ähnlichen Vorzeichen aufeinander.
Nach den expected Goals hätten die Haie beide Spiele gewinnen sollen, denn auch im ersten Spiel hatte das Jalonen-Team einen höheren Wert.
Die Special Teams im direkten Duell sind schwierig einzuordnen. Es gab in beiden Partien zusammen nur 3 oder 4 Situationen und beide erzielten daraus je einen Treffer.
Klar dominant sind die Eisbären am Bullypunkt. Knapp 60% gewonnene Anspiele bringen die Berliner vom Bully weg häufiger in Spielkontrolle.
Prognose
Auch das dritte Aufeinandertreffen ist schwierig vorherzusagen. Welches Gesicht der Eisbären erwartet die Haie in der Uber Arena? Die Haie haben zuletzt aber auch gezeigt, dass auch starke Gegner schlagbar sind. Es wird vor allem darauf ankommen nicht in Rückstand zu geraten und zu versuchen die Eisbären an den Stellen zu treffen an denen Sie verwundbar sind.
Spiele gegen den Meister haben immer ihren besonderen Reiz und meistens eine hohe Qualität. Wir erwarten ein Spiel auf Augenhöhe.
Das Spiel wird von MagentaSport übertragen. Kommentator ist Dennis Schulz, Holger Speckhahn ist Moderator und Ronja Jenike die Expertin.
Blick über den Tellerrand
In Berlin ist abseits vom Eis einiges geboten mit Eisbaerlin (Bsky/Instagram), 2 Broken Sticks (Bsky/Instagram) und Puckgeflüster (Bsky/Instagram) gibt es in Berlin drei Podcasts/Blogs im Fanbereich. Schaut Euch bei den Dreien gerne etwas näher um, wenn Ihr mehr zu den Eisbären erfahren wollt. Dazu hat Berlin die vermutlich blühendste Presselandschaft in der DEL.
