19. Spieltag
Wir schreiben den 19. Spieltag und das 244. rheinische Derby steht heute auf dem Plan. Eigentlich war die Partie früher am Tag terminiert, aber wie das so ist, vergessen Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen – die DEL sitzt in Neuss – gerne mal, das Totensonntag ein kirchlicher Feiertag ist und – in NRW – somit Spiele erst ab 18 Uhr stattfinden dürfen. Somit gibt es heute eine vierte Startzeit für ein Spiel am Sonntag.
Die 59 Minuten DEG
Würden Spiele in der DEL nur 59 Minuten dauern, die DEG hätte 6 Punkte mehr auf dem Konto und wäre nicht Letzter in der Tabelle. Spiele dauern aber nun mal 60 Minuten und so haben die Düsseldorfer Spiele in den letzten Sekunden noch aus der Hand gegeben. Nachdem man in der vorletzten Saison in den letzten Sekunden ein 3:1 gegen Köln aus der Hand gab, dachte man in Düsseldorf hätte man daraus gelernt. In dieser Saison schafften Iserlohn, Berlin und zuletzt Nürnberg die späte Wende.
Verbessert aus der Pause
Aus der Cup Pause ist die DEG gut gestartet. Man war näher dran an den anderen Teams. Gegen Schwenningen gab es drei Punkte, gegen Nürnberg vergab man das 6-Punkte-Wochenende erst in den letzten Sekunden (siehe oben) und sogar gegen den Primus aus Berlin hielt man lange gut mit und war sogar mit zwei Toren in Führung. In dieser – zugegeben kurzen – Zeitspanne liegt die DEG in der Tabelle auf Rang 9 noch vor den Haien.
Schwierige Saison
Das es eine schwierige Saison werden würde rheinabwärts, sollte jedem DEG-Fan vor der Saison bewusst gewesen sein. Das die Saison so läuft wie bisher, haben aber vermutlich selbst die Realisten nicht so sehen wollen. Nur vier Siege hat das Team von Steven Reinprecht bisher einfahren können. Dabei schlug man zweimal die Wild Wings, gewann in München und zu Hause gegen Augsburg. Immerhin einen Mitkonkurrenten im Tabellenkeller konnte man also schon mal schlagen. Das erste Derby im Kai-Hospelt-Dome war aus Sicht der DEG hingegen eine Katastrophe. Die Wende scheint seit den Auftritten nach der Pause machbar, einzig die Ergebnisse zeigten dies noch nicht so ganz. Das Derby heute kann für Düssseldorf auch emotional ein wichtiges sein.
Zahlen
Entsprechend des Tabellenstandes der DEG sehen auch die meisten Zahlen keineswegs gut aus. Die DEG steht zu Recht unten drin. Die wenigsten Tore erzielt, die zweitmeisten kassiert und die meisten Niederlagen in der Liga. Auch am Bullypunkt steht die DEG deutlich auf dem letzten Platz, dabei war das im Sommer eines der Hauptkriterien auf die Manager Mondt wert gelegt hatte bei der Verpflichtung der Spieler. Die Special Teams der DEG sind hingegen sehr gut. Das Power Play rangiert auf 5 mit über 25% und in Unterzahl ist man auf Rang 3 mit über 81%. Aber auch das bringt kein positives Goal Differential. Schaut man auf die Verteilung der Tore in den Dritteln ist die DEG auch da immer unten mit dabei. Selten war ein Derby von den Zahlen her so eindeutig verteilt wie dieses.
Der Faktor Emotion
Aber ein Derby lebt ja immer auch von Emotionen und die kamen in Köln zuletzt zu kurz. Ehrlicherweise ist dieser Faktor gefühlt einer der schon seit längerer Zeit – fast – immer auf Seiten der DEG liegt. Die Arena ist seit Wochen ausverkauft. Der Wunsch, dass die Stimmung aufs Eis transportiert wird, ist meist abhängig vom Spiel der Haie.
Prognose
Derbys haben Ihre eigenen Gesetze. Für diese unfassbar neue Erkenntnis muss man kein Experte sein. Den Start in diesen Absatz kann man für jedes Spiel stehen lassen. Die Haie gehen, trotz der letzten Ergebnisse, als klarer Favorit in die Partie und das ist etwas mit dem Sie zuletzt nicht so gut zu Recht kamen. Spiele auswärts, wenn man die Gastgeber agieren lassen kann und nur entsprechend reagiert waren zuletzt deutlich erfolgreicher als Heimspiele in der LANXESSarena. Die letzten beiden Siege vor heimischem Publikum sind mit 3. und 27.10. datiert. Generell gab es bei 9 Heimspielen in dieser Saison nur 3 Siege. Das alles kann der DEG zusätzlich in die Karten spielen. Stapeln wir etwas tief? Hoffentlich!
Blick über den Tellerrand und Übertragung
Die Extraportion Düsseldorf gibt es bei Trash Talk (Twitter/Instagram) und bei Bernd Schwickerath (Twitter/Bissl Hockey). Ganz selten gibt es auch noch etwas bei den Shorthanded News. Die Partie wird wie immer auf Magenta Sport übertragen. Aktuell steht noch nicht online, wer die Partie kommentieren wird.