26. Spieltag
Es war der 1. Oktober und der 5. Spieltag als Haie und Löwen das bisher einzige Mal im Laufe der regulären Saison aufeinander getroffen sind und das Spiel hatte seine Folgen für den weiteren Saisonverlauf. Am 26. Spieltag trifft man sich wieder und damit endet kurz vor Weihnachten die erste Halbserie der DEL.
Veränderungen auf beiden Seiten
Allen voran auf der Torhüterposition hat sich auf beiden Seiten seitdem etwas getan. Nach der 1:5 Niederlage in Frankfurt reagierten die Haie auf dem Transfermarkt und verpflichteten Hudacek. Bei den Löwen verließ mit Greiss der Emergency Goalie die Löwen wieder Richtung Nordamerika und Olkinuora kehrte kurze Zeit nach dem Spiel ins Training und den Kader der Löwen nach überstandener Verletzung zurück.
Saisonverlauf
Startete Frankfurt mit fünf Siegen aus den ersten sieben Spielen erfolgreich in die Saison, so stellt der weitere Verlauf bis hierhin eine regelrechte Bruchlandung dar. Von den folgenden 18 Spielen konnten die Löwen lediglich 5 Spiele gewinnen. Diese Siege erreichten die Löwen allerdings zwei mal im Derby gegen die Adler und auswärts beim Spitzenreiter in Ingolstadt. Dem Gegenüber stehen zwei Serien mit jeweils fünf Niederlagen am Stück, die zweite davon läuft aktuell. Augenblicklich rangieren die Löwen außerhalb der Playoffplätze auf Platz 11 und hinken Ihren eigenen Ansprüchen hinterher.
Ursachenforschung
Die Gründe für die negative Entwicklung der Löwen sind dabei offensichtlich. Allen voran die sich durch die Saison ziehenden verletzungsbedingten Ausfälle machen den Löwen schwer zu schaffen. Ausfälle von Fröberg (13 Spiele absolviert), Rowney (15 Spiele), Bicker (18 Spiele), Burns (17 Spiele), Bokk (19 Spiele), Lauridsen (16 Spiele) und Olkinuora (16 Spiele) sind im Laufe einer Saison nur schwer zu kompensieren. Wenn dann mit Kirichenko ein wichtiger Neuzugang nicht performt und während der Saison den Verein vorzeitig verlässt führt das zu wenig Stabilität im Teamgefüge.
Dem Abgang und Verletzungen gegenüber stehen die Neuverpflichtungen von Welinski, Brown und Wilkie. Vor allem letzterer ist mit 11 Punkten in 10 Spielen sehr gut eingeschlagen.
Zahlen
Apropos Zahlen, schauen wir uns die Löwen Frankfurt mal ein wenig genauer an.
Zum Einstieg eine Statistik die durchaus von Bedeutung sein kann. Die Haie, das fairste Team der Liga mit insgesamt 204 Strafminuten empfangen mit den Löwen das unfairste Team der Liga. Hier stehen bereits 367 Strafminuten zu Buche. Vor allem die Strafen für zu viele Spieler auf dem Eis, sind dem Frankfurter Trainer Tom Rowe ein besonderer Dorn im Auge.
Die Special Teams könnten daher ein entscheidender Faktor für den Ausgang des Spiels sein. Im Powerplay liegen beide Teams nahezu gleichauf im Mittelfeld. Frankfurt verwertet 16,67% seiner Powerplay Situationen, die Haie 16%. In Unterzahl steht Frankfurt statistisch leicht besser dar. 83,96% gegenüber 81,43% bei den Haien.
In Sachen Tordifferenz steht Frankfurt mit einer Bilanz von -14 auf Platz 11. Auf die einzelnen Drittel bezogen werden die Löwen stets schlechter. Ist die Bilanz im ersten Drittel mit +4 noch positiv, so ändert sich dies im zweiten zu -7 und im dritten sogar zu -10. Die Haie weisen zum Vergleich in keinem Drittel eine negative Bilanz auf. +2/+2/0 lauten hier die jeweiligen Werte je Drittel.
Bei den Expected Goals (Above Expected) liegen die Löwen ligaweit mit 8,65 auf Platz 2 knapp vor den Eisbären, aber weit entfernt vom Spitzenreiter Bremerhaven (22,97). Zum Vergleich die Haie liegen mit -3,43 auf dem vorletzten Platz. Das Gegenteil zeigt sich bei den Goals Against (Above Expected) wo Frankfurt mit 2,38 auf Platz 6 im oberen Mittelfeld zu finden ist. Die Haie zum Vergleich liegen mit -2,19 auf Platz 4.
Haie und Löwen schenken sich nichts wenn es um die Schussquote geht. Dort liegen beide Mannschaften mit 10,30% (Köln/7.) und 10,19% (Frankfurt/8.) im Mittelfeld der Tabelle.
Bei den Fangquoten offenbart sich eine deutlich größere Lücke zwischen den Teams. Frankfurt liegt mit 89,54% lediglich auf Platz 10. Die Haie hingegen rangieren mit 90,39% auf Platz 3.
Ein Faktor, der schon im Duell mit den Adlern von Bedeutung war zeigt einen weiteren gravierenden Unterschied zwischen den Teams. Mit gerade mal 46,92% gewonnener Anspiele liegt Frankfurt lediglich auf Platz 11 der Liga. Die Haie gewinnen hingegen 52,37% Ihrer Bullys und rangieren damit auf Platz 4.
Prognose
Seit dem ersten Aufeinandertreffen in Frankfurt hat sich bei beiden Teams einiges getan. Konnten sich die Haie überwiegend positiv entwickeln, so geht der Trend bei Frankfurt in die andere Richtung. Nach der Niederlage vom Freitag in Schwenningen stehen bei den Löwen 25 Gegentore in den letzten fünf Spielen zu Buche. Wenn die Haie Ihre Stärken ausspielen und in der Offensive effizienter zu Werke gehen sind die Aussichten auf einen erfolgreichen Abschluss des Wochenendes garnicht so unwahrscheinlich.
Chris Wilkie wird den Löwen nach seinem Schlägerwurf gegen Schwenningen am Freitag zur Verfügung stehen. Der Disziplinarausschuss belegte den Stürmer einzig mit einer Geldstrafe. Fehlen wird den Löwen aber Carter Proft, er wurde nach einer Spieldauerstrafe wegen eines Bandenchecks für ein Spiel gesperrt.
Blick über den Tellerrand und Übertragung
Die Extraportion Frankfurt gibt es sowohl bei den Bembelbros (Podcast und Homepage). Auch ‚Dump & Chase‘ (Homepage) hat seine Wurzeln in der Mainmetropole. Magenta Sport übertragt die Begegnung wie gewohnt live. Kommentiert wird das Spiel von Konstantin Klostermann.