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Tore, Tempo, Emotionen

Wieder mal eine großartige Kulisse und dazu mit den Eisbären ein Gegner der nicht geduldig abwarten würde um sich offensiv in Szene zu setzen, sondern von Beginn an Tempo machen würde. Voraussetzungen die den Haien und Ihrem Spiel normalerweise entgegenkommen müssten, aber ob die Eisbären da auch „mitspielen“ würden?

Vor dem Spiel

Die Aufstellung der Haie blieb im Tor und Angriff gegenüber dem Heimspiel am Sonntag gegen Augsburg unverändert. In der Verteidigung musste Sennhenn krank aussetzen. Das führte zu mehr Rotation als man erwartet hätte. Austin rückte an die Seite von Almquist und Müller verteidigte mit dem von der U20-WM zurückgekehrten Tropmann im dritten Paar. Für Sennhenn rückte Glötzl an die Seite von Vittasmäki.

1. Drittel

Von Beginn an entwickelte sich ein temporeiches Spiel ohne jegliches Abtasten. Gut für die Haie, dass sie im Gegensatz zu den letzten Heimspielen von Beginn an in der Partie waren. Nach exakt zwei Minuten erzielte Tuomie bereits die frühe Führung. Niedenz eigentlich in der besseren Schussposition legte an die Grundlinie zu seinem 1. DEL-Punkt auf Tuomie ab, der Hildebrand im Tor der Eisbären aus spitzem Winkel überwinden konnte.

In der Folge hatten beide Mannschaften beste Möglichkeiten, scheiterten jedoch an Hudacek auf Seiten der Haie resp. Hildebrand bei den Eisbären. Beide Torhüter mussten nach 20 Minuten bereits einige starke Saves zeigen, um mehr Gegentore zu verhindern. Vor allem die Haie hatten in den ersten 20 Minuten bereits eine Mehrzahl von 2 auf 1 Situationen, die schon fast für zwei Spiele reichten. Gegen Ende des Drittels konnten die Eisbären aus einer Ihrer Chancen Kapital schlagen. Bergmann stand nach einem Bullygewinn der Eisbären im Defensivdrittel der Haie goldrichtig und verwertete die zu ihm springende Scheibe zum 1:1 Ausgleich.

2. Drittel

Das zweite Drittel begann dort, wo das erste aufgehört hatte. Beide Teams suchten die Offensive und konnten schnell die nächsten Tore auf dem Scoreboard nachlegen. Erst traf Storm nach schnellem Umschaltspiel mit einem abgefälschten Schuss zur 2:1 Führung, dann Kirk 90 Sekunden später nach fehlender Zuordnung bei einem schlechten Wechsel der Haie zum 2:2 Ausgleich.

Das Tempo in der Partie blieb hoch und die Haie konnten nach einem stark ausgespielten Konter über Grenier, Schütz und letztendlich Aubry unter Mithilfe von Hildebrand die erneute Führung zum 3:2 erzielen. Die wilde Fahrt wollte jedoch kein Ende nehmen und der erneute Ausgleich der Eisbären, nur 67 Sekunden nach dem 3:2, erinnerte gewissermaßen an den ersten Spieltag der Saison. Damals zog Hördler an Tropmann vorbei, diesmal war es Fontaine der nach Bullygewinn in der Defensive auf und davon ging und Hudacek sehenswert zum 3:3 überwinden konnte.

Was fehlte dem Spiel bisher noch?

Das körperliche Element kam vielleicht noch etwas zu kurz, das sollte sich jedoch ändern und nickelig wurde es auf dem Eis auch in der ein oder anderen Situation. In der Folge wurden auch die Special Teams, in dem Fall das Powerplay der Haie, von größerer Relevanz, wo doch bisher nur die Unterzahl-Formationen beider Teams überzeugen konnten. Wieder ging einem Treffer ein gewonnenes Defensivbully voraus. Grenier der zuvor das Bully spielte, bekam die Scheibe im Mitteldrittel von Schütz aufgelegt und ließ seinen Gegenspielern und Hildebrand bei seinem sehenswerten Solo inklusive Abschluss zum 4:3 keine Abwehrchance.

Sieben Tore nach zwei Dritteln und es hätten auf beiden Seiten schon einige mehr sein können. Das freute die Zuschauer, den Trainern wird es die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn getrieben haben.

3. Drittel

Zu Beginn überstanden die Haie eine Unterzahl und ließen im Anschluss ein weiteres Powerplay ungenutzt, doch waren sie gegenüber den Eisbären nun besser im Spiel und das sollte sich auch auf dem Videowürfel bemerkbar machen. Storm fälschte einen Schuss von Austin so ab, dass Hildebrand alles aufbieten musste, um den Torerfolg noch zu verhindern. Gegen den Nachschuss von Kammerer war er machtlos und die Haie mit 5:3 erstmals zwei Tore in Führung.

Mit der beruhigenden zwei Tore Führung fiel es den Haien leichter Ihr System im letzten Drittel zu etablieren und den Eisbären keinen Weg zurück ins Spiel zu erlauben. Auch eine späte Strafe und der sechste Feldspieler bei den Eisbären brachten keine Veränderung mehr beim Spielstand und den Haien am Ende drei enorm wichtige und verdiente Punkte.

Fazit

Ein echtes Spitzenspiel das alles hatte was man sich als Fan wünschen konnte. Die Haie waren gefordert und schafften es nach der sehr ärgerlichen und unnötigen Niederlage am Sonntag im Spiel gegen die Eisbären zurückzuschlagen und dabei zu zeigen zu was sie in der Lage sein können.

Wie wichtig dabei eine 1:0 Führung für die Haie ist zeigt die folgende Statistik. 17 mal gingen die Haie in dieser Saison mit 1:0 in Führung. In 14 dieser 17 Spiele holten die Haie am Ende die vollen drei Punkte, in den weiteren drei stehen jeweils Niederlagen nach Overtime oder Penaltyschießen zu Buche. Kurz und knapp, nach einer 1:0 Führung gingen die Haie im Laufe der Saison nie mit leeren Händen vom Eis.

Sowohl defensiv als auch offensiv zeigten die Haie gegen Berlin ein rundum gelungenes Spiel. Den ersten Spieltag ausgenommen, zeigten die Haie nach dem Sieg in Berlin das sie für die Eisbären ein äußerst unangenehmer Gegner sein können. Man darf gespannt sein wie oft, abgesehen vom vierten Vergleich im Februar in Berlin, sich beide Teams in dieser Saison noch sehen werden und wie sehr die Haie die Eisbären dabei in Verlegenheit bringen können.

Stimmen nach dem Spiel

Haie Neuzugang Parker Tuomie

Hard Facts

Kölner Haie – Eisbären Berlin 5:3 (1:1 – 3:2 – 1:0)

Schüsse: 27 – 36

Strafminuten: 8 – 10

Bullies: 29 – 26

Kölner Haie
Hudacek – Ancicka – Pantkowski
Almquist – Austin; Vittasmäki – Glötzl; Tropmann – Müller
Grenier – Aubry – Schütz; Storm – Tyrväinen – Kammerer; Niedenz – Currie – Tuomie; van Calster – Wohlgemuth – Lindner; Hänelt

Eisbären Berlin
Hildebrand – Vieillard
Wissmann – Niemeläinen; Müller – Galipeau; Mik – Geibel
Bergmann – Wiederer – Fontaine; Pföderl – Boychuk – Ronning; Tiffels – Byron – Kirk; Hördler – Bartuli

Schiedsrichter: Polaczek – Rohatsch

Zuschauer: 17.166

Foto: Haiepictures

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