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32. Spieltag

Willkommen zum Rückspiel an Weihnachten! Der 32. Spieltag bringt – wie schon letztes Jahr an Weihnachten – die Fischtown Pinguins, dieses Jahr allerdings in der LANXESSarena.

Die Haie kommen mit Rückenwind aus Frankfurt zurück an den Rhein. Drei Punkte im Gepäck und nun 14 Spiele in Folge gepunktet. Auch wenn der Auftritt am Freitag nicht in allen Phasen überzeugend war, belohnte sich das Team von Kari Jalonen erneut und ging mit einem Erfolgserlebnis in die Weihnachtstage.

Status Quo

Ein solches konnten auch die Fischtown Pinguins verbuchen. Nach zuvor zwei Niederlagen gelang am Freitag ein ungefährdeter 4:0-Sieg gegen die Schwenninger Wild Wings, mit dem Bremerhaven die Eisbären Berlin vom sechsten Tabellenplatz verdrängte. Während die Haie weiter Anschluss an die Tabellenspitze halten, reisen die Pinguins mit dem Ziel an, ihre Position in den Top 6 – direkte Playoffqualifikation – zu festigen.

Bremerhaven spielt eine Spielzeit, die stark an die Haie der vergangenen Hauptrunde erinnert. Es gibt Ausschläge nach oben und unten, einzelne starke Phasen, jedoch selten die Konstanz, um dauerhaft ganz vorne anzugreifen. Mehrere Siege in Serie blieben die Ausnahme, oft folgte auf eine positive Phase eine längere Niederlagenserie.

Seit der Deutschlandcup-Pause ist kein klarer Trendwechsel erkennbar. Im Gegenteil: Der Abstand zu den Top 4 hat sich in den vergangenen Wochen kontinuierlich vergrößert. Aktuell stehen die Pinguins mit 50 Punkten aus 31 Spielen auf Platz 6 der Tabelle, ganze 15 Zähler hinter den Haien. Im Rennen um die direkten Playoffplätze ist die Ausgangslage dennoch solide, nicht zuletzt, weil die Verfolger ihrerseits ebenfalls mit Inkonstanz zu kämpfen haben.

Trainer Alex Sulzer sucht weiterhin nach einer klaren Identität für sein Team. In der Vorsaison konnte Bremerhaven viele Spiele über eine außergewöhnlich stabile Defensive kontrollieren und Gegnern den eigenen Rhythmus aufzwingen. Dieses Fundament trägt in der laufenden Saison nicht mehr. Andere Wege müssen gefunden werden, was angesichts von Formschwankungen und Verletzungen zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Die eher bodenständige Erwartungshaltung im Umfeld relativiert den Druck jedoch, die aktuelle Tabellenposition liegt im Soll.

Ein Blick auf die Zahlen

Tore und Gegentore

Mit 100 erzielten und 95 kassierten Treffern rangiert Bremerhaven jeweils auf Platz 8 der Liga. Diese Werte spiegeln den insgesamt durchschnittlichen Saisonverlauf wider. Auffällig bleibt die Abhängigkeit von einer stabilen Defensive. Erzielt der Gegner drei oder mehr Tore, konnten die Pinguins in dieser Spielzeit nur dreimal gewinnen. In den eigenen Siegen kassierte Bremerhaven im Schnitt lediglich 1,8 Gegentore pro Partie, bei Niederlagen hingegen 4,6. Entwickeln sich Spiele torreich, ziehen die Pinguins bislang regelmäßig den Kürzeren.

Spielverlauf

Ein klarer Trend über die einzelnen Drittel hinweg ist bei Bremerhaven nicht erkennbar. Kein Abschnitt fällt besonders positiv oder negativ auf. Das spiegelt sich auch in den Spielstandszeiten wider. 34 Prozent der Zeit lag man in Führung, 35 Prozent in Rückstand – ebenfalls ein Wert im Ligamittelfeld.

Special Teams

Auch ein Blick auf die Special Teams unterstreicht die Mittelmäßigkeit. Das Powerplay liegt mit 20 Prozent Erfolgsquote auf Platz 8 und kann nicht an die Werte der Vorsaison anknüpfen. Deutlich problematischer ist das Penalty Killing. Nach 80,8 Prozent und Platz 4 im Vorjahr rangiert Bremerhaven aktuell mit 73,9 Prozent auf Platz 12. Spiele lassen sich über Unterzahlphasen kaum noch drehen.

Expected Goals

Expected Goals beschreiben, wie viele Tore ein Team anhand von Qualität und Position seiner Abschlüsse statistisch erwarten dürfte. In der vergangenen Saison übertraf Bremerhaven diesen Wert offensiv um 40,25 Tore und stellte damit ligaweit den mit Abstand besten Wert. In der laufenden Spielzeit liegt man offensiv weiterhin deutlich über Erwartung, defensiv jedoch nicht mehr. Statt 16,4 Tore weniger als erwartet zu kassieren (2024), liegt der Wert nun bei plus 17,6 Gegentoren. Die Defensive performt nicht mehr überdurchschnittlich, wodurch die Offensive einen deutlich größeren Teil der Last tragen muss.

Scoring

Ziga Jeglic führt die teaminterne Scorerliste mit 22 Punkten aus 31 Spielen an, was ligaweit lediglich Rang 43 bedeutet. Bester Torschütze ist Miha Verlic mit zehn Treffern. Positiv fällt die Breite im Kader auf: 13 Spieler punkteten bereits zweistellig. Hervorzuheben ist zudem weiterhin Youngster Bennet Roßmy, der bislang 20 Punkte sammelte.

Torhüter

Auch auf der Torhüterposition spiegelt sich die defensive Entwicklung wider. Leon Hungerecker konnte die Rolle des Abgangs von Maximilian Franzreb bislang noch nicht vollständig ausfüllen. Für den langzeitverletzten Kristers Gudlevskis wurde Julius Hudacek verpflichtet, der ebenfalls noch nicht an seine starke Vorsaison im Haie-Trikot anknüpfen konnte. Zusammen kommen sie auf eine Fangquote von 89,03 Prozent, was zwar Platz 6 bedeutet, aber deutlich unter dem Vorjahreswert liegt (92,64%).

Saisonduelle

Beide bisherigen Saisonduelle gingen an die Haie. Anfang Oktober setzte sich Köln in der LANXESSarena mit 4:1 durch, Anfang Dezember folgte ein 5:2-Erfolg in Bremerhaven. Beide Siege wirkten über weite Strecken kontrolliert, auch wenn die frühe Spielunterbrechung aufgrund der Verletzung von Christian Wejse im zweiten Duell den Haien entgegenkam, nachdem zuvor ein 2:0-Vorsprung verspielt worden war.

Der Blick in die jüngere Vergangenheit fällt ebenfalls positiv aus. Sieben der letzten neun Duelle, Playoffs inklusive, gingen an Köln. Allerdings gibt es einen kleinen Mahnfinger: Das letzte Weihnachtsspiel, das die Haie verloren, war in der vergangenen Saison – gegen Bremerhaven.

Prognose

Die Haie gehen aktuell nahezu in jedes Spiel als Favorit. Die starke Serie, kombiniert mit einer sehr guten Heimbilanz, verstärkt diesen Eindruck weiter. Dennoch ist Vorsicht geboten. Bremerhaven hat in dieser Saison, wenn auch unregelmäßig, gezeigt, dass es jedes Team schlagen kann, darunter München, Berlin und Ingolstadt.

Wie dominant Köln auftreten kann, war zuletzt im ersten Drittel gegen Frankfurt zu sehen. Gleichzeitig zeigte das zweite Drittel, wie schnell ein Leistungsabfall bestraft werden kann – insbesondere von einem Team wie den Pinguins, dass solche Phasen konsequenter nutzt. Entscheidend wird daher sein, über 60 Minuten konzentriert zu bleiben, defensiv stabil zu stehen und die eigenen Chancen, auch im Powerplay, zu nutzen.

Gelingt das, könnten die Haie am Ende des Abends erstmals seit dem 7. Spieltag der Saison 2023/24 wieder von der Tabellenspitze grüßen.

Ein besonderes Augenmerk liegt heute zudem auf der Centerposition der Haie. Kommt Gregor MacLeod „pünktlich“ zur Abwesenheit von Nate Schnarr zurück oder müssen die Haie auf beide verzichten? Sollte dies passieren, müssen andere den nächsten Schritt gehen.

Die Partie wird als Einzelspiel bei MagentaSport übertragen. Kommentator ist Adrian von der Groeben.

Blick über den Tellerrand

Die Extraportion Bremerhaven bekommt Ihr über den Pinguins Podcast (Instagram) und bei Seatown Hockey (Instagram/Twitter).