Wie lässt sich die Saison der Haie möglichst kurz aber dennoch treffend zusammenfassen?
Saisonabschluss: Minimalziel erreicht
Die Haie waren sehr beständig darin inkonstant zu sein. Über die komplette Hauptrunde hinweg wechselten sich Siege und Niederlagen wie Tag und Nacht ab, auf kurze Siegesserien folgten schmerzhafte Niederlagen. Das Team von Uwe Krupp schaffte es nie eine richtige Erfolgsserie zu etablieren, konnte allerdings auch längere Niederlagenserien stets vermeiden. Maximal vier Erfolge in Folge konnten die Haie innerhalb einer Woche vom 22.01.2023 bis zum 29.01.2023 (Gegner waren hierbei Bietigheim 8-1 (H), Iserlohn 4-3 n.P. (H), Eisbären 4-3 n.V. (A) und Nürnberg 2-1 (H)) verbuchen.
Das Minimalziel der direkten Qualifikation (Platz 6 am Ende der Hauptrunde) für das Viertelfinale konnten die Haie am letzten Hauptrundenspieltag erreichen.
Die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung, vor allem weil die spielerische Komponente/Lösung immer mehr Einzug in das taktische Konzept nimmt. Die Ideenlosigkeit, sofern Plan A nicht funktioniert, bleibt jedoch ein stetiger Begleiter. Verbunden mit dem In-Game Coaching und der Reaktion auf taktische Veränderungen beim Gegner ist dies auch weiterhin eine nicht zu verachtende Baustelle im Haie Konstrukt. In einigen Fällen konnten die Haie dies durch Ihre(n) ungebrochene(n) Moral/Kampfgeist in erfolgreiche Comebacks ummünzen, dies kann auf Dauer aber nicht das taktische Mittel der ersten Wahl in diesen Situationen sein.
Zusammengefasst bleibt der Eindruck zurück, dass das Team durchaus mehr, auf die Platzierung in der Hauptrunde bezogen, hätte erreichen können.
Saisonende im Viertelfinale
Im Viertelfinale der Playoffs bot sich den Haien mit den Adler Mannheim ein Gegner der tabellarisch die Hauptrunde auf Platz 3 abgeschlossen hat, allerdings im Laufe der Saison mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. On- wie Off-Ice war es dem Vernehmen nach selten ruhig bei den Adlern.
Obwohl die Haie Spiel 1 in Mannheim mit 4-0 für sich entscheiden konnten, hatte man nie den Eindruck, dass die Haie der Serie Ihren Stempel haben aufdrücken können.
Je länger die Serie dauerte, desto mehr konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Adler an Sicherheit gewannen und immer eine Antwort auf das Spiel der Haie parat hatten. Letztendlich konnten sich die Adler Mannheim, nach einem wahrhaften Drama in Spiel 5, nach sechs Spielen durchsetzen und sind unter dem Strich verdient ins Halbfinale der Playoffs eingezogen. Für die Haie endete mit der dritten Heimniederlage in der Serie die Jubiläumssaison (50-Jahre KEC) damit frühzeitig.
Fazit sportlich und wirtschaftlich
Es stellt sich nun die Frage, ob die Saison 22/23 als (sportlicher/wirtschaftlicher) Erfolg gewertet werden kann. Blickt man zurück auf die letzten Jahre beim KEC, so ist anhand der Platzierung zum Ende der Hauptrunde die Saison durchaus als Erfolg zu verbuchen. Die Performance in den Playoffs hinterlässt hingegen Fragezeichen. Nominell traten die Haie in Bestbesetzung an, die Adler bei weitem nicht. Es offenbarte sich ein entscheidender Unterschied, sowohl in der Qualität als auch in der Quantität der beiden Kader, die den Ausschlag über Sieg und Niederlage in der Serie gegeben haben. Nicht außer Acht lassen sollte man auch die Tatsache, dass Bill Stewart das Trainerduell für sich entscheiden konnte, ohne dass er dabei neue oder besondere Tricks aus dem Hut hätte zaubern müssen.
Wirtschaftlich schaut man dabei nur auf die Zahlen der Heimspiele in der LANXESS Arena bleibt festzuhalten, dass diese durch ein starkes Marketing und dank der treuen Fanbase die die Spielweise honorierten als Erfolg zu verbuchen wäre. Ergänzt man allerdings diese Bilanz um die drei Heimspiele im Rhein-Energie Stadion, eins davon das endlich nachgeholte Wintergame gegen die Adler Mannheim, so stellt sich ein etwas anderes Bild dar. Vorab plante man seitens des KEC mit einer größeren Anzahl an Besuchern. Diese blieben vor allem in den beiden Spielen gegen Augsburg und Bremerhaven überwiegend fern, so dass sich in der Endabrechnung die Bilanz weniger rosig darstellt als sie sein könnte. Was die Spielansetzungen und Terminvereinbarungen in Zukunft betrifft bleibt anzumerken, Quo Vadis KEC und LANXESS Arena.
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