2. Spieltag
Die ersten Erkenntnisse sind gewonnen. Wir starten in den 2. Spieltag und ein weiterer Anwärter auf den Titel stellt sich in der Arena vor. Die Adler Mannheim.
Rückblick
Wer erinnert sich noch an Spieltag 6 der vergangenen Saison? Der Tabellenführer empfängt den Tabellenzweiten. Mannheim gewinnt in der LANXESSarena knapp mit 4:3, aber viele die das Spiel gesehen haben sind sich sicher: in dieser Partie hat man den neuen deutschen Meister gesehen. Einer von beiden wird es am Ende sicherlich schaffen den Pokal in die Höhe zu strecken. Wer hätte damals gedacht, dass man am Ende der Saison über die beiden größten Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit sprechen wird?
Eakins or not Eakins?
Es dauerte lange bis sich Dallas Eakins zu den Adlern bekannte und die legten ihm die komplette „Creative Control“ in den Schoß. Eakins ist für drei Jahre Trainer und Sportdirektor in der Quadratestadt. Den Stein der Erneuerung hatte aber schon Vorgänger Jan-Axel Alavaara ins Rollen gebracht. Das wird später nochmal zum Thema.
Alte Zöpfe abgeschnitten
Kein Team in der Liga ist gefühlt so rigoros, wenn es darum geht verdienten Spielern zu sagen/zeigen, dass die Leistung nicht mehr für einen Spot im Kader der Adler reicht. Die Liste in der näheren Vergangenheit mit Namen wie – um nur einige zu nennen – Kink und Ullmann, wurde in der Off-Season um Reul und Wolf erweitert. Letzterer hat aktuell noch immer kein neues Team gefunden.
Kaderumbruch
Es ist der X-te Umbruch bei den Adlern in den letzten Jahren. Dieses Mal drehte man vor allem die Verteidigung auf links. Mit Cicek, Fohrler und Kälble gibt es drei neue Top6 Verteidiger, dazu kommt mit Gawanke ein Spieler, der das erste Mal eine gesamte Saison im Adlertrikot spielen wird. Gilmour, Jokipakka und die jungen Pilu und Mayer komplettieren die Adler Verteidigung.
Auch im Angriff finden sich sechs neue im Kader. Wie man es von den Adlern gewohnt ist, scheut man sich nicht in die hohen Regale zu greifen. Mit Michaelis und Reichel als große Namen vorneweg hat man auch in der Breite etwas getan. Vor allem Esposito – aus Augsburg gekommen – hat in der Vorbereitung schon gezeigt, dass er (vielleicht) noch mehr kann als er in Augsburg schon zeigen konnte.
Deutsche Karte
Die Adler sind vor allem auf dem deutschen Markt tätig geworden. Die Nationalverteidiger Fohrler und Kälble waren dem Vernehmen nach schon früh in der vergangenen Saison als Neuzugänge fix. Dazu kommt Michaelis den man trotz laufendem Vertrag in der Schweiz loseisen konnte und der das Potential hat ein Top Spieler in der Liga auf Jahre zu werden. Mit Reichel und Uba hat man auch noch Spieler mit deutschem Pass ausgegraben.
Personalie Soramies – JAA vs. Eakins
Etwas kurios bespielten die Adler im Sommer die Personalie Soramies. Der Rückkehrer ist ein „Mannheimer Kind“, der Vater eine feste Institution in der Organisation der Adler (und auch schon häufiger Gast im Sharkbite). So überraschte es nicht das es früh hieß der Weg von Soramies führt zurück nach Mannheim. Ein Transfer den Jan-Axel Alavaara noch realisierte. Und das wurde im Sommer zum Problem. Eakins passte der Spieler nicht. So nahm man Soramies zwar auf, stellte aber umgehend in einer Pressemeldung klar, dass sich andere Vereine gerne bedienen dürfen. Dies passierte nicht und so kam es wie es kommen musste: Die Adler vollführten eine gekonnte 180° Kehrtwende und Soramies ist weiterhin ein Adler, war aber am ersten Spieltag direkt überzählig.
Prognose
Mannheim hat das Derby zum Saisonauftakt gewonnen. Beim 4:3 gegen die Wild Wings war der Mittelabschnitt entscheidend. Es zeigte sich, dass sich die Adler direkt wieder auf Plachta verlassen können und er an der Halfwall im Powerplay immer noch ein Cheatcode in der Liga ist. Dazu startete auch Michaelis als neuer Kapitän der Adler stark in die Saison. Der Kader ist breit genug, um Ausfälle zu kompensieren und wenn das größte Fragezeichen im Sommer der Trainer war – und vielleicht noch immer ist – dann sagt das auch einiges über den Kader aus. Mannheim hat das Potential wieder ganz oben anzugreifen. Falls es noch irgendwo hakt, haben die Adler auch noch zwei offene Lizenzen, um nachzulegen.
Um die Geschichte rund zu machen: In der letzten Saison dachten aber auch viele an Spieltag 6, dass die Adler Meister werden (können). Potential ist bei den Adlern seltener das Thema.
Blick über den Tellerrand
Wer ein bisschen mehr Mannheim haben möchte, ist bei den Kollegen von Eiszeit.fm (Twitter/Instagram/Blue Sky) gut aufgehoben. Dazu berichtet Christian Rotter auch auf Twitter ab und zu ein paar Infos.