Viele Tore wenig Punkte
Die Haie haben ein lehrreiches Wochenende hinter sich. Vorne funktionierte so einiges und die Haie konnten 11 Tore selbst erzielen, aber hinten fing man sich eben auch 13 und verlor nicht nur am Freitag gegen Nürnberg sondern auch am Sonntag in Augsburg jeweils nach Verlängerung.
Leichte Umstellungen
Das Trainerteam nahm leichte Anpassungen vor. In der Verteidigung tauschten Austin und Vittasmäki die Partner und im Angriff musste man auf den erkrankten (lt. Haie) Storm verzichten. Dafür rückte Lindner in die vierte Reihe. Pantkowski bekam den Vorzug vor Lunemann.
1. Drittel
Die Partie entwickelte sich in den ersten 20 Minuten nur langsam. Die Haie waren nach dem Spektakel gegen Nürnberg erstmal auf eine stabile Defensive bedacht. 102 Torschüsse flogen in den ersten drei Saisonspielen auf das die Haie-Goalies zu, mehr zu tun hatten nur die Goalies von Augsburg, Düsseldorf und Iserlohn. Die Defensive hielt, erstmal. Die Haie begannen offensiver zu werden und mit der ersten Chance der Partie ging man in Führung. Okay, eigentlich war es die zweite Chance, denn Grenier hatte im selben Angriff die Führung schon auf der Kelle. Er traf nicht und die Szene entwickelte sich weiter bis Bailen aus der Distanz abzog. Nach Videobeweis – Schütz stand verdächtig nah am Torraum – zählte der Treffer und das 1:0 hatte auch nach 20 Minuten noch bestand. Dabei hatten die Haie gegen Ende des Drittels noch mehrere ordentliche Chancen die Führung auszubauen.
2. Drittel
Ein frühes Powerplay – Mann hatte die Scheibe außerhalb des Trapez hinter der Torlinie gespielt – konnten die Haie nicht nutzen. Augsburg hingegen mit der schnellen Antwort. Eine schlechte Absprache in der Haieverteidigung nutzte Damiani zu einem tollem Pass auf Zajac und der ließ Pantkowski keine Chance. Die Haie zeigten sich unbeeindruckt und es entwickelte sich ein kleiner Schlagabtausch. Die erneute Führung durch Wohlgemuth glich Augsburg – in Überzahl – erneut aus. Dann war es wieder Zeit für einen Doppelschlag. Austin und Aubry stellten binnen 30 Sekunden auf 4:2. Die Führung hielt bis kurz vor Drittelende. Almquist bekam eine Hereingabe unglücklich an den Schlittschuh und aus dem Nichts war Augsburg wieder in der Partie. Augsburgs Coach Dent wirkte auf dem Weg in die Kabine sehr gelassen. Die Haieführung zur Pause weiterhin verdient, 6 Tore im Mittelabschnitt aber zu viel um von guter Defensive zu sprechen.
3. Drittel
Augsburg kam mit zwei Chancen in den ersten 60 Sekunden gut aus der Kabine. Der Drang wurde dann aber von McCourt jäh gestoppt. Er checkte Wohlgemuth nahe der Bande und damit war die Partie für ihn mit 5+ beendet. Die Haie nutzten die Überzahl, Currie fälschte einen Almquist Schuss zum 5:3 in die Maschen ab und Kammerer traf kurz darauf nur den Pfosten. Mitte des letzten Drittels die vermeintliche Vorentscheidung. MacLeod setzte Vittasmäki in Szene und der traf zum 6:3. 3-Tore-Führung. Die Haie wirkten weiterhin stabil bis zum 6:4 (Zajac 54. PP), danach wurde es wackelig und das merkten die Panther. Binnen 14 Sekunden stellten Oblinger und Busdeker die Partie wieder auf 0. Die Haie nahmen zwar nach dem 6:5 die Auszeit, aber liefen direkt im Anschluss in den Ausgleich. Am Ende hätte Augsburg die Partie auch noch in der regulären Spielzeit gewinnen können.
Overtime
Die Haie starteten gut in die Verlängerung, nutzten die Chance(n) nicht und es kommt dann wie es kommen muss. Ausgerechnet Bast schaute seinen alten Teamkollegen aus und traf für die Panther zum Extrapunkt.
Fazit
Die Haie verpassen es zum zweiten Mal binnen 48 Stunden eine 3-Tore-Führung ins Ziel zu bringen. Das Selbstvertrauen der Haie in sich und in das System steht noch auf wackeligen Beinen. Es reichen Kleinigkeiten um den Haien einen Knacks zu verpassen. Es passiert dann, was in solchen Momenten eben passiert. Man verliert das System, man verfällt in alte Muster und gerade brechen die Haie an diesen Punkten teilweise komplett auseinander. Das kann passieren, das sollte aber nicht zwei Mal in so kurzer Zeit hintereinander passieren. Wichtig wird sein was die Haie aus diesen Spielen mitnehmen. Im September wirst du kein Meister, steigst nicht ab, aber man nimmt viele Erkenntnisse mit. Man muss eine Mischung finden. Schönreden braucht man diese Niederlagen nicht, dafür zeigen Sie zu viele Schwachstellen auf, aber wir sind auch noch weit genug von der entscheidenden Phase der Saison weg, als das man jetzt den Teufel schon an die Wand malen sollte. 11 selbst erzielte Tore, sollten eigentlich für 3 Siege reichen. 20 kassierte Gegentore in vier Spielen zeigen dann wo es hapert. Das Team funktioniert in gewissen Situationen noch nicht als 5-Man-Unit. Es sind nicht nur die Verteidiger/der Goalie, es ist die Kombination aller 6 Spieler auf dem Eis. Frankfurt – am Dienstag – wird zeigen ob es die Mannschaft versteht. Danach reden wir dann auch im Sharkbite wieder drüber.
Stimmen zum Spiel
Hard Facts
Augsburger Panther – Kölner Haie 7:6 n.V. (0:1 – 3:3 – 3:2 – 1:0)
Schüsse: 26 – 34
Strafminuten 29 – 10
Bullies: 33 – 31
Kölner Haie:
Pantkowski – Lunemann
Bailen – Vittasmäki; Almquist – Austin; Sennhenn – Müller; Glötzl
Grenier – MacLeod – Schütz; Münzenberer – Aubry – Kammerer; Wohlgemuth – Currie – Tuomie; Lindner – Van Calster – Niedenz
Augsburger Panther
Mann – Keller
Schemitsch – McCourt; Reul – Zajac; Blumenschein – Köhler; Renner
Busdeker – Damiani – Louis; Oblinger – Zengerle – M. Elias; Hakulinen – Kunyk – Bast; Hanke – Volek – Tosto
Schiedsrichter
Gofman – Kohlmüller
Schöne Analyse.
Ohne Namen nennen zu wollen -man verliert als Team – ist es schon sehr auffällig welche Verteidiger Kombi bei fast allen Gegentoren auf dem Eis stand. Und stand ist das korrekte Wort: stets einen Schritt zu spät oder weg vom Gegenspieler oder anderweitig verpeilt. Lüdemann war auch mal alt aber der konnte wenigstens Stellungsspiel.