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10. Spieltag

Die Spieltage werden zweistellig. Am 10. Spieltag steht erstmalig in dieser Saison und zum 243. Mal insgesamt das große rheinische Derby auf dem Programm. DAS Derby! Die Haie müssen in den Kai-Hospelt-Dome zur Düsseldorfer EG.

Sommerkrise

In Düsseldorf gab es im Sommer nicht viel zu lachen. Schon früh nach der letzten Saison, die erstmal seit Corona schon vor den Playoffs ihr Ende fand, konnte man aus Düsseldorf vernehmen, das zur neuen Saison nur wenig Geld zur Verfügung stehen würde. Nicht als loses Gerücht, sondern der Verein ging offen damit um. Das machte vermutlich die ein oder andere Verhandlung im Sommer für Manager Mondt nochmal etwas schwieriger. 5 der 10 besten Scorer verließen den Verein und da ist die späte Verpflichtung der DEG – Adam Payerl – noch nicht mit eingerechnet. Dazu bot man im Sommer die „Versicherung“ im Tor aktiv auf dem Markt an. Der langfristige Vertrag von Haukeland war für die Verantwortlichen finanziell schwierig geworden.

Neues Geld

Doch wie das so ist, über einen Sommer kann viel passieren. Auch die DEG fand neue Sponsoren und mit Rheinmetall sogar einen sehr potenten, wenn auch umstrittenen. Haukeland hütet weiterhin das Tor der DEG und Mondt zog ein paar neue Spieler an Land. In der Verteidigung holte man mit Balinson früh den – laut Experten – besten Verteidiger der DEL2 und im Angriff wurde vor allem die Mitte neu aufgebaut. Mit Pivonka, Rymsha, Schofield, Richards und Angle verpflichtete man fünf neue Kontingentspieler, stellte aber an der Stelle Quantität über Qualität. Ein Ausrufezeichen setzte man auch auf der Trainerposition. Mit Reinprecht holte man einen großen Namen in der DEL. Zumindest als Spieler. Als Trainer ist die DEG seine erste Chef-Station. Wieder ein Neuling auf der Bank der DEG.

Schon in der letzten Saison wurde zudem mit den wichtigen Säulen Cumiskey, O’Donnell und Ehl verlängert.

Vorbereitung

Die Vorbereitung verlief positiv. Von allen Experten als einer der großen Abstiegskandidaten der Saison genannt, erzielte die DEG Achtungserfolge. Ein Sieg gegen den Schweizer Meister aus Zürich und der Turniersieg in Dresden mit Siegen über Nürnberg und Litvinov waren kleine Ausrufezeichen. Dem gegenüber standen allerdings auch Niederlagen gegen die Haie und Iserlohn, bei denen man ohne wirkliche Chance auf den Sieg war. Auch das Lazarett während der Vorbereitung hatte qualitativ epische Ausmaße, aber das kennt man ja irgendwie schon in Düsseldorf.

Start in die Saison

Ein 2:7 bei den Straubing Tigers schien zum Zeitpunkt fast ein normales Auftaktergebnis zu sein. Mit Hümer stand immer noch der dritte Goalie zwischen den Pfosten. Es folgten weitere Niederlagen die man, ob der Stärke des Gegners, verkraften kann. Die Niederlagen in Nürnberg und zu Hause gegen Iserlohn – also die direkte Konkurrenz nach Expertenmeinung – waren welche, die der DEG weh tun können. Gerade das Déjà-vu gegen Iserlohn am letzten Spieltag schmerzt. Auf der anderen Seite gab es unerwartete Siege gegen Schwenningen und in München. Beachtlich – aber eher negativ – die DEG ist eines von zwei Teams, das auch nach 9 Spieltagen noch auf einen Sieg mit 3 Punkten wartet.

Nachjustierungen

Mit Lewandowski verlor man das größte Talent im Verein. Zu groß war die Chance sich in den kanadischen Juniors zeigen und beweisen zu können. Mit Schofield ist einer der Neuzugänge weiterhin verletzt und es erscheint fraglich, ob er sich von der Verletzung nochmal erholt. Mit Postma und Gaudet tätigte Mondt zwei Nachverpflichtungen die dem Team ein deutliches Plus an Qualität bringen. Postma konnte dies schon beweisen und wenn Gaudet auch nur halbwegs die Form der letzten Jahre halten kann, ist er sofort ein wichtiger Baustein.

Statistiken

Es ist aktuell naturgemäß schwierig Zahlen zu finden, um auch etwas Positives in Bezug auf Düsseldorf vermelden zu können. Das Schlusslicht der Tabelle hat die schlechteste Tordifferenz, die schwächste Überzahl und hat insgesamt eine Trefferquote von 6,79%. Auf der Centerposition wollte man eigentlich das Bullyspiel stärken, steht aber auch da auf dem letzten Rang. Alles Zahlen die belegen, dass die DEG auch zu Recht am Ende der Tabelle steht. Aber es gibt auch Hoffnung.

Auch wenn die Zahl im ersten Moment schlecht erscheint: Die DEG hat 14 Tore weniger geschossen, als die Expected Goals es zeigen. Heißt im Umkehrschluss, man ist nicht chancenlos, sondern muss die sich bietenden Gelegenheiten nur verwerten. Mit der Rückkehr von Haukeland ins Tor ist man defensiv stabiler geworden. Nur in Nürnberg kassierte man mehr als drei Tore in 60 Minuten. Das Unterzahlspiel pendelt sich im Mittelfeld der Liga ein.

Prognose

Derbies haben Ihre eigenen Gesetze. Für diese unfassbar neue Erkenntnis muss man kein Experte sein, aber gerade der Blick auf die Derbies im Kai-Hospelt-Dome der vergangenen Jahre zeigt, was alles in diesen Spielen passieren kann. Für die Fans sind Derbies immer noch ein Feiertag! Das rheinische Derby hätte mal wieder ein Playoff-Duell verdient, aber danach sieht es in dieser Saison nicht aus. Die DEG muss aufpassen nicht abzusteigen und die Haie sind noch im vielbesagten Prozess. Man muss so ehrlich sein und sagen alles andere als ein Sieg für die Haie wäre eine Überraschung, aber – und da schließen wir den Kreis – es ist eben ein Derby und es kann alles passieren. Fragt mal am 3.12 letzten Jahres an oder um es positiv zu beenden am 28.10.2022.

Blick über den Tellerrand

Die Extraportion Düsseldorf gibt es bei Trash Talk (Twitter/Instagram) und bei Bernd Schwickerath (Twitter/Bissl Hockey), ab und an und ganz ganz selten auch noch bei SHN.

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