20. Spieltag
Nach dem klaren Derbysieg müssen die Haie aufpassen. Zuletzt gab es nach dem Sieg eine bittere Pleite in Iserlohn. Auch gegen Nürnberg haben die Haie etwas gutzumachen. Am 20. Spieltag sind die Ice Tigers zurück in der LANXESSarena und dieses Mal wollen es die Haie besser machen.
Was wäre, wenn?
Wir schreiben den 27. September. Die Haie führen gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 4:1. Mitch O’Keefe hat den Goalie gewechselt und in der 28. Spielminute lenkt Marco Münzenberger den Puck an Hungerecker vorbei… an die Latte. Es wäre das 5:1 für die Haie gewesen und vermutlich wären die Ice Tigers in dieser Partie nicht mehr zurückgekommen. Alles, was in den folgenden ca. 35 Minuten passierte hatte Auswirkungen auf die bisherige Saison. Die Haie verlieren danach erneut ein Spiel mit 3 Toren Vorsprung. Weder Lunemann, noch Pantkowski haben das Format das Team zu stützen und die Haie verpflichen Hudacek. Was wäre, wenn Münzenberger etwas mehr Glück gehabt hätte?
Sicherer Hafen
Die schwierige Saison die vielen den Nürnbergern prophezeit haben scheint es nicht zu geben. Aktuell steuern die Nürnberger im ruhigen Fahrwasser im Kampf um die 1. Playoff-Runde. Weit weg (14 Punkte!) vom Abstiegsrang und dem, was man vor der Saison befürchtet hatte. Dabei haben auch die Nürnberger ihre Aussetzer. Bei den 10 Niederlagen gab es auch Spiele wie das 0:9 gegen Bremerhaven oder generell die Zeit zwischen 02.-13.10 mit 5 Niederlagen in 12 Tagen mit einer Tordifferenz von -19 Toren. Aber auf der anderen Seite gibt es da eben auch Siege mit vielen Toren und seit der Cup Pause gewinnt man auch die knappen Spiele. Den 10 Niederlagen stehen eben auch 10 Siege gegenüber
Ustorf gräbt
Wir haben im Vorbericht zum ersten Spiel schon auf das Talent von Ustorf hingewiesen. Ustorf findet Spieler, die keiner auf dem Schirm hat. In diesem Jahr explodiert Evan Barratt. Er ist aktuell Topscorer der DEL und schon in der Saisonvorschau 23/24 haben wir Max gefragt, ob Barratt der neue MacLeod werden kann. Er kann! In diesem Jahr kamen McKenna und Headrick dazu. McKenna war bis zu seiner Verletzung Top 10 Scorer der Liga und Headrick aktuell weiterhin die Nummer 2 bei den Verteidigern. Dazu funktionieren der wohl namhafteste Neuzugang Will Graber und – im zweiten Jahr – Gerard und Maier. Ustorf wird sich wohl bald wieder auf die Suche nach neuen Spielern machen müssen. Für die kommende Saison, denn das Nürnberg alle halten kann glauben nicht mal die treuesten Fans. Aktuell musste der Manager nochmal reagieren, nach Verletzungen der beiden etatmäßigen Goalies verpflichtete man Allavena aus der DEL 2.
Zahlen
Wie angesprochen rangieren die Ice Tigers aktuell auf Rang 9. Der Abstand nach oben ist gering. Bis Platz 4 sind es nur 6 Punkte unterschied, die Luft nach unten aber genauso dünn. Platz 11 ist nur 4 Punkte weg. Die Ice Tigers suchen Ihr heil gerne in der Flucht nach vorne. Mit 61 erzielten Toren liegt man in der Liga auf Rang 5 gesamt und deutlich vor den Teams, die in der Tabelle in ähnlichen Regionen zu finden sind. In der Abwehr stellt man aber zusammen mit der DEG die schwächste Defensive der Liga. Da verwundert es nicht, dass die Franken eines der besten Powerplays der Liga stellen (26,79%), da man aber in Unterzahl schwächelt (75,76%), hat man sogar ein negatives Special Teams Differential.
Deutlich wird die schwache Defensive, auch wenn man auf die Verteilung der Tore schaut. In keinem Drittel haben die Ice Tigers eine positive Bilanz. Im Mittelabschnitt ist man bei 27:27 Toren immerhin ausgeglichen. Mit 10.05% Schusseffizienz schafft man so gerade die „magische“ 10% Grenze, auf der anderen Seite liegt die Save% der Goalies zusammengerechnet nur bei 88,32%. Damit stellt man das zweitschlechteste Goaliegespann der Liga.
Spiele mit Nürnberger Beteiligung bieten die meisten Bullies der Liga. Über 1.300 Bullies spielten die Nürnberger schon und bringen es auf eine Quote von 52,27%. Zum Vergleich spielen die Haie die wenigstens Bullies der Liga und kommen nur auf 1.029 mit einer Quote von 50,53%.
Prognose
Die Ice Tigers sind zumeist ein unangenehmer Gegner, wenn sie einen guten Tag erwischen. An einem schlechten Tag können Sie eines der Teams sein, gegen das man am liebsten spielt, denn dann funktioniert beim Team von O’Keefe gar nichts. Die Haie selbst können ein Lied davon singen. Wir schlagen die Brücke zum Anfang des Vorberichts: 30 Minuten hatte man Nürnberg komplett im Griff, bevor man selbst auseinanderbrach und Nürnberg stark machte. Aber da bleibt ja immer noch die Frage nach der Chance von Münzenberger.
Blick über den Tellerrand und Übertragung
Die Extraportion Nürnberg gibt es sowohl beim Hoggygwaaf Podcast (Instagram), Max vom Eisblog (Instagram Max/Instagram Eisblog/Homepage Eisblog) oder aber auch bei Bissl Hockey (Twitter/Instagram) mit Sebastian Böhm. Übertragen wird die Partie von Magenta Sport, sowohl als Einzelspiel als auch in der Konferenz. Kommentator ist dabei Konstantin Klostermann.