Halloween neu interpretiert
Für die Haie gab es am Halloweenabend beim 3:10 in Ingolstadt nichts süßes, nur saures. Ein gebrauchter Abend für die Haie: Gegen eiskalte Panther fand Köln nie wirklich ins Spiel und kassierte eine historisch deutliche Niederlage. Das letzte Mal 10 Gegentore gab es gegen die Eisbären in der Saison 97/98.
Vor dem Spiel
Kari Jalonen nahm leichte Veränderungen vor: Ancicka stand wieder im Tor, Juvonen war auf Grund der Ausländerregelung nicht im Kader. Kero kehrte in die erste Reihe zurück, M. Münzenberger ersetzte Fischer. Storm pausierte ebenfalls.
1. Drittel
Der Start verlief ausgeglichen, beide Teams tasteten sich zuerst einmal ab. Die Haie hatten etwas mehr Puckbesitz, aber wenig Zug zum Tor. Ein frühes Powerplay verpuffte ohne Wirkung.
Dann ging alles sehr schnell. Ingolstadt nutzte die erste eigene Gelegenheit besser. Nach einer Strafe gegen Kaski traf Barber im Powerplay zur Führung. Nur kurze Zeit später Agostino. Er schoß Ancicka von hinter der Grundlinie an – 2:0. Unglücklich für den Haie-Goalie der vorher seinen Schläger verlor und im Push in die Ecke die Scheibe selbst ins Tor „abwehrte“. Die Haie verloren den Faden und zogen die nächste Strafe (Kammerer). Wieder schlug Ingolstadt zu: Hüttl traf kurz vor Drittelende zum 3:0. Ein mehr als ernüchterndes Ende eines Drittels, das eigentlich ordentlich begann.
2. Drittel
Die Haie kamen mit Schwung aus der Kabine, Kemiläinen scheiterte aber am Pfosten. Wenig später nutzte Russell ein Powerplay nach toller Vorlage von Kemiläinen und MacLeod zum 3:1-Anschluss. Hoffnung, die jedoch nur 30 Sekunden hielt: Girduckis stellte auf 4:1. Danach ging alles wieder ganz schnell. Zwei weitere Treffer innerhalb von 40 Sekunden bedeuteten die 6:1- Führung für die Hausherren und das Ende des Abends für Ancicka.
Aaron Kaiser feierte sein DEL-Debüt und machte seine Sache ordentlich. Kurz vor der Pause traf Austin immerhin zum 2:6, mehr als Ergebniskosmetik schien das aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu sein.
3. Drittel
Die Geschichte der letzten 20 Minuten ist schnell erzählt: Ingolstadt blieb gnadenlos. Barber traf in der 42., Breton in der 44. Minute – 8:2. Das Spiel war längst entschieden. Schnarr gelang im Powerplay noch das 8:3, bevor die Ex-Haie Tropmann und Schmölz das Ergebnis zweistellig machten.
Erwähnenswert: Tropmann bekam im Schlussdrittel sogar Powerplay-Eiszeit. Die Haie hofften nur noch, die Eisfläche schnell verlassen zu können.
Fazit
Während man in Mannheim zuletzt noch argumentieren konnte, nicht die schlechtere Mannschaft gewesen zu sein, war diesmal alles klar: Ingolstadt war in jeder Hinsicht überlegen. Nach zehn ordentlichen Minuten brachen die Haie auseinander – zu viele Räume, zu langsames Umschalten, zu wenig Konsequenz. Darunter litten dann auch die Torleute. Zwar hatte Ancicka selbst nicht seinen besten Tag, er wurde aber auch von der Mannschaft im Stich gelassen.
Nicht mal der Wechsel zu Aaron Kaiser brachte die Haie zur Raison. Der junge Schlussmann aus der U20 erhielt genauso wenig Hilfe wie Ancicka. Auf Halloween-parties wäre das 3:10 als Kostum sicherlich zum gruseligsten des Abends gewählt worden.
Einziger Lichtblick: Die Powerplay-Treffer von Russell und Schnarr, die sehenswert herausgespielt wurden. Darauf lässt sich aufbauen, war aber heute eindeutig zu wenig um etwas Zählbares mitzunehmen. Aaron Kaiser zeigte bei seinem Debüt gute Ansätze, dürfte am Sonntag aber wieder von der Tribüne aus zusehen. Gegen München braucht es eine deutliche Reaktion, sonst wird es wieder gruselig. Sowohl auf dem Eis, als auch in unserer anstehenden Saisondrittelanalyse.
Hard Facts
ERC Ingolstadt – Kölner Haie 10:3 (3:0, 3:2, 4:1)
Schüsse: 42 – 27
Strafminuten: 8 – 6
Bullies: 37 – 34
Kölner Haie
Ancicka – Kaiser
Austin – Kaski; Vittasmäki – Kemiläinen; Müller – Glötzl
Kero – MacLeod – Russell; MacInnis – Schnarr – Bokk; Kammerer – Aubry – Van Calster; Uher – Tyrväinen – Tuomie; M. Münzenberger
ERC Ingolstadt
Brochu – Williams
Ellis – Breton; Hüttl – Ruopp; Rosa-Preto – Spornberger; Tropmann
Girduckis – Powell – Agostino; Barber – Abbandonato – Schmölz; P. Krauß – Keating – Sheen; J. Krauß – Pietta – Hauf
Zuschauer: 3.678
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