29. Spieltag
Kurz vor Weihnachten steht der 29. Spieltag ins Haus. Nach dem Gastspiel in Nürnberg kommen nun die Straubing Tigers zum dritten Kräftemessen in die LANXESSarena nach Köln.
Erwartungshaltung
In der CHL im Achtelfinale gegen die ZSC Lions ausgeschieden, in der DEL gegenwärtig auf Platz 7 rangierend (bei 1-2 Spielen mehr als die Konkurrenz) und nur schwerlich auf dem Weg dorthin, wo sich Straubing vor der Saison gesehen hat.
Nach dem Gastspiel in Köln bestreitet Straubing das nächste DEL-Spiel erst wieder am 5. Januar gegen die Grizzlys Wolfsburg. Bis dahin steht für die Tigers die Teilnahme am renommierten Spengler Cup, DEM Einladungsturnier im schweizerischen Davos an. Für Straubing ist es bei weitem keine leichte Saison, dies konnte man aber bei dem Programm auch irgendwie erwarten.
Status Quo
Die Tigers schafften es im Laufe der Saison bisher nicht eine längere Siegesserie als drei Spiele am Stück hinzulegen, kennt man in Köln nur zu gut. Aktuell stehen die Tigers wieder einmal bei drei Siegen am Stück und konnten im zurückliegenden Spiel gegen Augsburg auf heimischen Eis am Pulverturm mit einem 9-1 Sieg begeistern.
Zum gleichen Zeitpunkt in der letzten Saison waren die Tigers in der Tabelle auf Platz 6 zwar nur einen Platz besser klassiert, allerdings hatten sie bereits 11 Punkte mehr auf der Habenseite. Der Offensive Output ist auf identischen Niveau, die Defensive musste jedoch bereits 19 Tore mehr hinnehmen.
Zahlen
Im Powerplay liegen die Tigers ligaweit mit 17,98% auf Platz 10. Zum Vergleich, die Haie können lediglich eine Erfolgsquote von 16,46% aufweisen (Platz 13).
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich bei den Tigers eine Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Zu Hause liegt die Quote im PP bei gerade einmal 14% (Platz 12), auswärts können die Tigers dagegen mit 23,08% (Platz 5) eine starke Quote aufweisen.
Auch in Unterzahl ist die Quote auswärts mit 85,11% (Platz 4) deutlich stärker als zu Hause mit 70,59% (Platz 13). In der Gesamtheit liegt Straubing mit 77,55% auf Platz 10, die Haie mit 81,82% auf Platz 5.
Die Torhüter der Tigers, im Detail Ihre Save% sind ein Grund zur Besorgnis. Ligaweit findet sich das Duo Bugl/McIntyre mit 88,40% (zu Hause 87,36%, auswärts 89,50%) auf dem letzten Platz wieder. Die Haie zum Vergleich liegen mit 90,46% auf Platz 4.
In den bisherigen Duellen mit den Haien blieben die Tigers offensiv weit hinter den Erwartungswerten zurück. Bei den Expected Goals For und Against zeigten die Prognosen jeweils einen Vorteil seitens der Tigers. 3,41 – 2,14 beim ersten Spiel in Köln bzw. 2,63 – 2,13 beim Spiel am Pulverturm.
In Sachen Bullys tun sich beiden Teams nicht viel. Die Haie gewinnen pro Spiel 51,95% Ihrer Anspiele (Platz 5) und die Tigers 51,45% (Platz 7).
Auswärts starten die Tigers statistisch gut in Ihre Spiels. Dies setzt sich auch bis Ende des zweiten Drittels fort, wenn man die Torstatistiken pro Drittel betrachtet. 14:11 (+3) nach 20 und 12:11 (+1) nach 40 Minuten lauten hier die Werte. Das letzte Drittel wiederum weist einen Wert von -3 (10:13) auf.
Saisonduelle
In den bisherigen Duellen dominierte die Defensive der Haie. Lediglich ein Gegentor mussten die Haie in 120 Minuten hinnehmen. Offensiv reichten den Haien in jeder Partie zwei Tore um 6 Punkte ihr eigen nennen zu dürfen.
In seinem ersten Spiel für die Haie konnte Hudacek im Pinktober Heimspiel gegen die Tigers gleich seinen ersten Shutout verbuchen. Beim Gastspiel in Straubing konnte Tyrväinen mit dem Game Winning Goal seinen ersten Saisontreffer anschreiben.
Spiele zwischen den Haien und Tigers sind selten eine klare Angelegenheit, wenn man auf die reinen Ergebnisse schaut. Von den letzten 10 Duellen wurden 6 Spiele mit nur einem Tor Unterschied entschieden. Die letzten beiden Heimspiele gegen die Tigers sprechen etwas gegen diese Statistik. Diese konnten die Haie jeweils ohne Gegentor mit 3:0 am 15.12.2023 und 2:0 am 3.10.2024 gewinnen.
Prognose
Es wird primär wieder auf eine starke Defensive der Haie ankommen. Gerade in Anbetracht dessen, dass bei Straubing gegen Augsburg der Effekt der Ketchupflasche eingetreten zu sein scheint, sollte den Haien Warnung genug sein. Dem Gegenüber stellt sich aber auch die Frage, wann dieser Effekt – zumindest offensiv – auch mal bei den Haien eintritt. Vor allem das vergangene Spiel in Nürnberg sollte den Haien noch einmal deutlich vor Augen geführt haben, dass die Effektivität besser werden muss, denn nicht immer reichen gegen Straubing und jeden anderen Gegner zwei Tore für drei Punkte.
Ein Blick auf die Spiele der Haie in den vergangenen Jahren kurz vor Weihnachten sei zusätzlich erlaubt. Festtagsstimmung kommt bei der Betrachtung der Ergebnisse nur wenig auf. Von den vergangenen 7 Spielen vor dem Beginn der besinnlichen Zeit konnten die Haie lediglich zwei gewinnen.
- 22.12.17 0-6 vs RBM
- 23.12.18 3-0 vs KEV
- 22.12.19 1-5 vs BHV
- 21.12.20 4-3 @BHV
- 23.12.21 2-3 n.V. @WOL
- 22.12.22 1-2 vs BHV (Outdoor Game im RheinEnergieSTADION)
- 23.12.23 1-4 @AEV
Blick über den Tellerrand und Übertragung
Die Extraportion Straubing gibt es bei der Straubinger Strafbank (Instagram) und irgendwie auch beim Hockey Analyst (Instagram), ist der Ernst doch ehemaliges Mitglied der Strafbank. Dazu auf Twitter die Tigers News, weil der Verein diesen Kanal wenig bis gar nicht bespielt. Das Spiel wird auf Magenta Sport und DF1 (Free!) übertragen. Kommentiert wird das Spiel von Mirko Heintz, als Expertin ist Ronja Jenike mit von der Partie.