Das Drehbuch zum verdienten Derbysieg
Nach der deutlichen Niederlage am Freitag gegen Ingolstadt waren die 18.600 Zuschauer in der ausverkauften LANXESSarena gespannt darauf ob und wie die Reaktion der Haie gegen den rheinischen Rivalen ausfallen würde. Das Team von Kari Jalonen, der seinem Team in der Pressekonferenz nach dem Spiel das beste Heimspiel der laufenden Saison attestierte, antwortete deutlich und gewann verdient, so richtig klar wurde dies aber auch erst ab dem zweiten Drittel.
Vor der Partie
Bei der DEG war bevor die Aufstellungen vorlagen klar, dass kein volles LineUp auf dem Spielberichtsbogen stehen würde. Mit Max Balinson (Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Nürnberg) gesellte sich neben Tyler Gaudet, Alex Ehl, Torsten Ankert, Olli Mebus und Rick Schofield der nächste Ausfall zum Lazarett dazu.
Bei den Haien fehlte nach seinem Einsatz am Freitag gegen Ingolstadt Nick Bailen. Des Weiteren machte Münzenberger für Niedenz platz in der Aufstellung. Besonders wichtig und das zeigte sich auch sehr schnell auf dem Eis war die Rückkehr von Alexandre Grenier. Justin Schütz (angeschlagen) und Tobias Ancicka (verletzt) standen weiterhin nicht zur Verfügung. Edwin Tropmann erhielt wie zuletzt Eiszeit in Bad Nauheim. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Mateu Späth am Wochenende nach seiner Schulterverletzung die ersten Einsätze für die U20 in den Spielen gegen den Iserlohner EC hatte.
1. Drittel
Das erste Drittel ist schnell erzählt. Die Haie hatten über weite Strecken die Spielkontrolle, konnten sich aber nicht in die gewünschten Abschlusspositionen bringen, so das für das Tor von Haukeland wenig Gefahr bestand. Die einzig nennenswerte und beste Chance im 1. Drittel hatte die DEG durch Blank, der jedoch am Schoner von Hudacek scheiterte.
Interessant wurde es erst in der Drittelpause für die Zuschauer von Magenta Sport, als Philipp Walter den Abgang von Justin Schütz (wir berichteten im Sharkbite #94 darüber) im Pauseninterview offiziell verkündete.
2. Drittel
Im zweiten Drittel bekam die Verpackung auf der Derby steht auch endlich den passenden Inhalt, aber der Reihe nach. Die Haie kamen (untypisch für ein zweites Drittel) wie die Feuerwehr aus der Kabine, setzten den Rivalen aus Düsseldorf von Beginn an unter Druck und sendeten ein deutliches Signal für den Rest der Begegnung. Starke erste Wechsel der Haie und keine Chance für die DEG das on ice Personal zu wechseln ermöglichten die frühe Führung durch Storm. Die Haie hatten die Formation der DEG regelrecht müde gespielt, woraus ein eklatanter Fehler Postmas resultierte, der Haukeland die Scheibe durch die eigenen Schoner vor das leere Tor legte. Storm sagte nordisch unterkühlt „Danke“.
Darauf folgte eine kurzer Moment des Schreckens, als bei einem Konter der DEG van Calster seinen Gegenspieler am Abschluss hinderte und dieser mit Hudacek kollidierte. Hudacek fuhr sichtlich angeschlagen zur Bank, kehrte jedoch zum nächsten Bully wieder in das Gehäuse zurück. Nach dem Spiel gab er im Interview weitere Entwarnung das alles in Ordnung sei.
Die Haie konnten in der Folge eine 48 Sekunden lange 3 gegen 5 Unterzahl schadlos überstehen, mussten aber in der 32. Minute nach einem Fehler von Austin im Spielaufbau den Ausgleich durch Akdag, der Hudacek bei seinem Abschluss aus dem Slot keine Chance ließ, hinnehmen.
Im Verlauf des zweiten Drittels stellte Jalonen wie man es beinahe schon gewohnt ist um. Wohlgemuth bekam den call up aus der vierten und nahm den Spot von Hänelt in Reihe drei an der Seite von Currie und Tyrväinen ein. Die vierte Reihe bekam bei den Wechseln jeweils einen Center an die Seite gestellt. Lindner (das ganze Spiel) und Hänelt (ab der Umstellung) blieben ohne Wechsel. Das Spiel entscheiden sollte aber andere Protagonisten. Nach dem Ausgleich nahmen die Haie das Heft des Handelns gleich wieder in Ihre Hände und konnten in ihrer ersten Überzahl durch Aubry zum 2:1 und keine zwei Minuten später durch Almquist zum 3:1 die Weichen auf Sieg stellen.
3. Drittel
Das dritte Drittel begann so, wie man es sich wünscht. Ein frühes Tor machte den Deckel auf das 244. rheinische Derby, als erneut Aubry, durch Almquist und Storm perfekt in Szene gesetzt wurde, alleine vor Haukeland zum verdienten 4:1 einnetzen konnte. Die Haie verwalteten den sicheren Vorsprung weiter offensiv. Aubry wollte der Hattrick leider nicht mehr gelingen, als er am Lattenkreuz scheiterte. Auch wenn die Haie eine 5 gegen 3 Überzahl (sie spielten hierbei mit 5 Stürmern) nicht nutzen konnten, so trafen sie beim folgenden 5 gegen 4 zum auch in der Höhe verdienten Endstand von 5:1. Almquist bediente von der blauen Linie aus den vor das Tor fahrenden Storm der, die Kelle in den Schuss haltend, seinen zweiten Treffer des Tages zum Sieg beitragen konnte.
Fazit
Die Haie besiegen die DEG auch im zweiten Derby der Saison deutlich. Über die ganze Partie waren sie das deutlich aktiviere Team und ließen auch nach dem Ausgleich keine Zweifel daran aufkommen wer am Ende als verdienter Sieger das Eis verlassen würde. Jalonen sagte im Rahmen der Pressekonferenz, dass es am Samstag ein Teammeeting gegeben hat in dem die Fehler vom Freitag klar angesprochen wurden und das Team eine Reaktionen auf dem Eis zeigen muss. Diese Reaktion kam und war deutlich, aber am Dienstag steht schon das nächste wichtige Spiel zu Hause auf dem Programm. Dann empfangen die Haie die Nürnberg Ice Tigers und gegen die haben die Haie noch etwas gutzumachen.
Geschehnisse vor dem Spiel
Ein Kommentar in eigener Sache. Wir, die sich nicht Unweit von den Geschehnissen an der Deutzer Freiheit aufgehalten haben sind darüber aufs äußerte entsetzt und verurteilen die Vorfälle aufs schärfste. Die Haie und die DEG haben dazu auch ein gemeinsames Statement veröffentlicht. Wenn eine Gruppe von Idioten nichts besseres zu tun hat als im öffentlichen Raum einen geplanten Angriff durchzuführen dann muss dies weitreichende Konsequenzen haben. Für euch ist kein Platz in unserem Sport! Lasst die Menschen, die den Sport lieben und gerne besuchen diesen auch friedlich genießen und spielt euch nicht so in den Vordergrund.
Stimmen zum Spiel
Hard Facts
Kölner Haie – Düsseldorfer EG 5:1 (0:0 – 3:1 – 2:0)
Schüsse: 33 – 17
Strafminuten: 6 – 8
Bullies: 24 – 20
Kölner Haie
Hudacek – Pantkowski
Sennhenn – Vittasmäki; Glötzl – Almquist; Austin – Müller
Tuomie – MacLeod – Grenier; Storm – Aubry – Kammerer; Currie – Tyrväinen – Hänelt; van Calster – Wohlgemuth – Niedenz; Lindner
Düsseldorfer EG
Haukeland – Quapp
Postma – Akdag; Ebner – Cumiskey; McCrea – Wirth
Rossmy – Pivonka – Gogulla; O’Donnell – Rymsha – Blank; Borzecki – Richards – Angle; Boos – Üffing
Schiedsrichter: Kohlmüller – Hinterdobler
Zuschauer: 18.600
Foto: Haiepictures
2 Comments