41. Spieltag
Der 41. Spieltag läutet eine „englische Woche“ in der DEL ein. Drei Spiele noch bis zum kurzen DEB-Break. Den Anfang machen die Haie gegen den EHC RB München.
Wo steht der Gegner und was ist noch möglich?
Der EHC steht in der Tabelle direkt vor den Haien und die Top 6 ist auch das Ziel was das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt anpeilt. Dabei sind die beiden Top Teams aus Ingolstadt und Berlin zu weit entfernt als das man noch von einer realistischen Chance sprechen könnte in diesen Kampf nochmal einzugreifen. Der Blick nach hinten muss aber sein. Gerade vor dem direkten Duell mit den Haien ist es gut möglich, dass der Verlierer schneller als ihm lieb ist im Kampf um Platz 6 landet und mit Straubing und Schwenningen drücken zwei Teams von den Plätzen 7-10 nach oben.
Bis zu Platz 3 sind es nur 3 Punkte Rückstand, auf Platz 8 hat man 9 Punkte Vorsprung (bei einem Spiel mehr). Die Tordifferenz könnte am Ende vielleicht das Zünglein an der Waage werden, da geben sich mit Ausnahme der Teams aus Ingolstadt, Berlin und Bremerhaven alle nicht viel. Zwischen +1 (Köln) und +13 (Mannheim) liegt die Spanne der restlichen Teams auf den ersten 8 Plätzen in der Liga. Bei noch 12-14 Spielen kann da noch einiges passieren.
Wir sagen zwischen Platz 3 und 8 ist alles realistisch, aber die Tendenz bei München zeigt klar nach oben
Stimmungslage
Die Stimmung ist gefühlt so gut wie noch nie diese Saison beim EHC. Dieses Hoch hat einen Namen: Don Jackson. Die Trainerlegende steht wieder an der Bande und übernahm vergangene Woche den Trainerposten von Max Kaltenhauser, der aus privaten Gründen sein Traineramt niedergelegt hat. Unter Jackson gab es direkt zwei Siege. Gegen Berlin und Wolfsburg holten die Münchener 5 Punkte und vor allem gegen Wolfsburg wusste man zu überzeugen. In der Formtabelle ist man – betrachtet man die letzten 5 Spiele – seit langer Zeit mal wieder ein Top 6 Team. In den letzten 11 Spielen seit den Weihnachtsfeiertagen steht man damit bei 5 Siegen und 6 Niederlagen. Der schon dritte Trainer in dieser Saison wird – dafür muss man kein Prophet sein – Ruhe reinbringen.
Zudem hat München noch einige Lizenzen für Kontingentspieler in der Hinterhand. Nur 8 Kontingentspieler wurden lizenziert und da mit Smith und Brooks zwei davon langfristig ausfallen könnte man theoretisch alle 3 ziehen ohne – aktuell – einen Kontingentspieler auf die Tribüne setzen zu müssen. Wenn man aber eingespielt in die Playoffs gehen will sollte man langsam tätig werden. Ansonsten gilt seit einer Woche wieder das Motto „Trust the Don“ in München. Das Management hat dadurch bis zum Saisonende Ruhe einen Trainer zu finden der aus dem großen Schatten von Jackson treten kann.
Zahlen
Bevor wir uns die Teamstatistiken etwas genauer ansehen nennen wir Players to watch.
Mit Chris deSousa und Taro Hirose haben die Münchener zwei Spieler in den Top 10 Scorern der PENNY-DEL. Mit Blum ist noch einer der besten Verteidiger der Liga immer im Auge zu halten. DeSousa ist der vierte Spieler diese Saison der die 20 Tore Marke erreicht hat. In der Liga haben sonst nur Tyson Spink (+1) und Daniel Schmölz (gleichviele) diesen Touch „wichtige“ Tore zu erzielen. Richtig heißt in diesem Fall „Game Winning“ oder „Game Tying“ Goals. Hirose ist dabei der konstante Vorlagengeber im Team. 15 seiner 24 Assists waren die direkte Vorlage zum Tor. Nur Evan Barratt hat mit einer ähnlich hohen Anzahl an Assists eine vergleichbare Quote.
München hat den 4. besten Angriff der Liga und in 40 Spielen 11 Tore mehr geschossen als die Haie und auch die Defensive gehört noch zu den Top 6 der Liga mit 115 Gegentoren (4 mehr als Köln). Nicht nur der Tabellenplatz der Redbulls ist ähnlich dem der Haie auch die weiteren Statistiken fühlen sich bekannt an. Mit 1,7 Punkten im Schnitt ist München eines der Top 3 Gastteams in der Liga, die Haie direkt dahinter mit 1,68 und auch zu Hause ist man direkter Nachbar in der Tabelle auf Rang 8 bzw. 9.
Und das Spielchen kann man munter weiterspielen. Beide Teams stellen die schlechtesten Powerplay Units der Liga. Die Differenz von 0,2 Prozentpunkten ist fast zu vernachlässigen. In Unterzahl zählen beide aber zu den Top 5 der Liga. Während bei beiden Teams die Überzahl zu Hause etwas besser funktioniert ist es bei der Unterzahl unterschiedlich. Die Haie auswärts, die Münchener zu Hause etwas besser mit dem Mann weniger. Trotz der ähnlichen Zahlen hat München eine um 9 Tore bessere Special Teams Tor Differenz als die Haie.
In der Schussquote liegen beide Teams wieder eng beieinander. MIt 10,13 zu 10,08% ist der Unterschied zu vernachlässigen. Im Tor legen die Haie ein wenig vor. Die Savequote der Haiegoalies mit 90,26% liegt ein wenig über der Münchener (89,94%). Am Bullypunkt wieder das gewohnte Bild der Tabellennachbarn 52,39 zu 52,18% bringen die Teams auf Rang 5 und 6. Beide Teams sind zudem die fairsten der Liga.
Die bisherigen Duelle
Bisher gingen alle drei Duelle an die Haie. Dabei waren alle Spiele „One Goal Games“ und nur bei einem davon gab es am Ende einen Emptynetter, so dass es ein Spiel mit 2 Toren Differenz wurde. Übrigens nur einer von zwei Emptynettern der Haie in der gesamten Saison. Beide Teams performen in Überzahl im direkten Duell besser als in der Gesamtheit. Die Haie mit 25%, München sogar mit 40% Powerplayquote. Fast ausgeglichen ist es am Bullypunkt. 8 Bullies gewann München in den 3 Partien mehr als die Haie.
Prognose
München ist seit einer Woche eine andere Mannschaft. Ohne Toni Söderholm und Max Kaltenhauser – sehr viel Respekt vor seiner Entscheidung! – abwerten zu wollen, aber ein Upgrade wie Don Jackson hinter der Bande ist fast wie ein Cheatcode. Nachdem er letztes Jahr nur sporadisch als Co-Trainer dabei war, hat er jetzt wieder die Zügel in der Hand. Der Start gibt ihm und dem Management Recht. Dabei ist die Fallhöhe sein eigenes Denkmal zu demontieren eine hohe. Die Haie haben sich vom ersten Torloswochenende seit über 10 Jahren gut erholt gezeigt und mit 6 Punkten wieder in die Spur gefunden. Das direkte Duell der Tabellennachbarn sollte man nicht zu hoch hängen, aber jeder Zähler den man in dieser Partie selbst gewinnt ist einer den der Gegner nicht bekommen kann.
Blick über den Tellerrand und Übertragung
Die Extraportion über den Münchener Eishockey Kosmos erhaltet Ihr beim Münchener Eishockey-Stammtisch, unseren geschätzten Kollegen von Puck ma’s Podcast (Instagram/Webseite). Den EHC gibt es live bei Radio Oberwiesenfeld (Homepage) zu hören, dazu berichten regelmäßig Martin Wimösterer (Bluesky) und Günter Klein (Bluesky) über den EHC.
Das Spiel wird bei Magenta Sport sowohl einzeln als auch in der Konferenz übertragen. Kommentator ist Adrian von der Groeben und Ronja Jenike ist Expertin, in der Konferenz hört und seht Ihr Sascha Bandermann und Rick Goldmann.