Skip to main content

Vogelwilde Partie

Die Haie verlieren das wichtige 6-Punkte Spiel in der ausverkauften LANXESSarena mit 4:7 gegen die Adler Mannheim. In einer teils vogelwilden Partie liefen die Haie von Beginn an immer wieder einem Rückstand hinterher und konnten diesen nach viermaligem Ausgleich nicht mehr egalisieren.

Vor dem Spiel

Kurz und knapp, Jalonen vertraute im Klassiker auf das Team, dass am Freitag 4:1 beim Spitzenreiter in Ingolstadt gewinnen konnte. Vor dem Spiel gab es noch eine Schweigeminute und Bekundungen für den am letzten Mittwoch viel zu früh verstorbenen Profi der Eisbären Berlin, Tobi Eder.

1. Drittel

Wer Samstag Abend die Partie der Chicago Blackhawks bei den Florida Panthers verfolgt hatte, erlebte in der LANXESSarena ein Déjà-vu. Die Adler brauchten genau 7 Sekunden um durch einen haltbaren Schuss von Gawanke in Führung zu gehen. Die Adler versuchten schnell nachzulegen und ließen gute Chancen ungenutzt. Die Haie waren bemüht und kamen besser ins Spiel. Einen schnellen Angriff der Top Formation vollendete Grenier nach tollem Zuspiel von MacLeod mit der Rückhand vorbei an Brückmann zum 1:1 Ausgleich.

Zwei Minuten nach dem Ausgleich brachten sich die Haie durch Strafen selbst unnötig in Bedrängnis und die Adler wussten dies zu auszunutzen. Wieder war es Gawanke, der diesmal in doppelter Überzahl von Plachta und Ortega perfekt eingesetzt wurde und mit einem Schlagschuss in die kurze Ecke zum 1:2 treffen konnte.

Beide Teams hatten Chancen auf weitere Tore, das Nächste sollten dann wieder die Haie erzielen. Den ersten Abschluss, nach gewonnenem Offensivbully, setze Almquist noch neben das Tor. Der zweite Abschluss von Austin landete jedoch zum viel umjubelten 2:2 im Tor der Adler. War durch die vier Tore und das weitere Geschehen auf dem Eis schon gut Musik in der Partie, so bekam die Begegnung noch einen ganz speziellen Beat verpasst.

Tyrväinen setzte in der Offensivzone hinter dem Tor der Adler einen harten, aber in erster Instanz für die Schiedsrichter fairen Check, denn das Spiel lief, wenn auch nur kurz, weiter. Die Adler in Person von Reichel waren hier jedoch anderer Meinung. Reichel brachte Tyrväinen mit einem Cross-Check zu Boden und die Schiedsrichter unterbrachen daraufhin die Partie. Wer jetzt vielleicht sogar mit einer Überzahl für die Haie rechnete, wurde eines besseren belehrt. Die Schiedsrichter überprüften nach kurzem Gespräch den Check von Tyrväinen im Video. Dies durften Sie allerdings nur, weil Sie nachträglich eine 5 Minuten Strafe aussprachen. Nach Begutachtung der Szene entschieden die Unparteiischen auf 5 + Spieldauer wegen Check gegen den Kopf gegen Tyrväinen, für den das Spiel damit beendet war.

2. Drittel

Die Adler zu Beginn des Drittels ab Minute 22:54 für drei Minuten in Überzahl nutzen diese unter gütiger Mithilfe der Haie aus. Die Adler hatten zunächst Probleme im Powerplay Akzente zu setzen. Kammerer fuhr einen Konter, der jedoch zum Boomerang für die Haie werden sollte. Statt die Scheibe tief zu spielen legte Kammerer die Scheibe zurück, wodurch die Adler ein 4 gegen 2 Break fahren konten. Am Ende war es Esposito der die Adler erneut in Führung bringen konnte.

Die Antwort der Haie lies gut fünf Minuten auf sich warten, als Grenier im Powerplay viel Geduld bewies und Brückmann mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck überwinden konnte. Die Freude bei den Anhängen währte jedoch nicht all zu lang. Kälble fiel eine von Tuomie abgefälschte Scheibe genau auf die Kelle und der Adler Verteidiger konnte unbedrängt aus dem Slot zum 3:4 einschießen. Die inzwischen völlig vogelwilde Partie wurde kurze Zeit spöter wieder auf null gestellt. Schütz setzte Cicek beim Forecheck unter Druck, holte die Scheibe und zog ums Tor herum in den hohen Slot, von wo er Brückmann zum erneuten Ausgleich überwinden konnte.

Die Krönung des völlig verrückten und vogelwilden Spielverlaufs aber auch der Abwehrverhalten beider Teams vollzog Reichel mit seinem Tor zum 4:5. Es sah verdächtig nach zu vielen Spielern oder sogar Abseits auf dem Eis aus, als Reichel alleinstehend an der Adler Bank den Puck erhielt und diesen einfach mal Richtung Haie Tor abfeuerte. Dieser Schlug zur großen Überraschung aller im langen Eck ein und stellte die fünfte Führung der Adler dar.

Die erneute Führung der Adler hatte bei den Haien personelle Folgen. Jalonen nahm Ancicka vom Eis und brachte Pantkowski in die Partie.

Die Haie hatten noch die Chance auf den erneuten Ausgleich. Aubry zog vor das Tor der Adler und versuchte Brückmann flach zu überwinden. Die Scheibe landete dabei unter dem Schoner und deutlich sichtbar vor der Linie nicht im Tor. Erst beim Nachsetzen rutschte Brückmann samt Scheibe über die Linie. Wenn wir aber eins gelernt haben, dann das solche Aktionen in der DEL selten bis nie ein gutes Tor ergeben und das ist auch gut so. So sahen es auch die Schiedsrichter nach kurzer Betrachtung der Videobilder.

3. Drittel

Das Pendel in dieser bis dato vogelwilden Partie sollte nun vollends Richtung Adler ausschlagen. Bereits früh, nach 1:13 Minuten verwertete MacInnis seinen eigenen Nachschuss zum 4:6 und stellte die erste zwei Tore Führung für die Adler her.

Die Haie versuchten zu antworten, doch war zeitig die Luft raus im 3. Drittel. Bei einer der wenigen herausgespielten offensiven Bemühungen verpassten es die Haie im Powerplay eine starke Kombination zwischen MacLeod und Grenier zum Anschluss zu nutzen. Mannheim blieb stets gefährlich und konnte die Haie weitestgehend erfolgreich vom eigenen Tor fern halten.

Den Schlusspunkt setzten am Ende wieder die Adler, nachdem Jalonen Pantkowski zu Gunsten des sechsten Feldspielers vom Eis nahm, durch MacInnis mit dem Schuss ins leere Haie Tor.

Fazit

Stellenweise glich die Partie einer vogelwilden Wild-West-Partie ohne jegliche Struktur. Die Adler schafften es in den wichtigen Szenen weniger Fehler zu machen als die Haie und mal mit oder ohne deren Unterstützung eiskalt zuzuschlagen.

Zwei Key Facts die wir im Vorbericht angesprochen haben waren auch heute Faktoren die den Ausgang prägten. Die Haie gewannen mehr Bullys (35:29) und die Adler gewannen das Duell der Special Teams mit 2:1 Toren im Powerplay.

Für beide Teams war es ein wichtiges Spiel im Hinblick auf den Endspurt. Mannheim holte sich den Sieg im wichtigen 6-Punkte Spiel und verschaffte sich dadurch mehr Luft auf die Haie. Diese büßten dank der Niederlagen von Schwenningen und Straubing zumindest Ihren Vorsprung auf Platz 7 nicht ein. Jetzt steht die Ligapause an. Danach geht es in den Endspurt und der Frage danach, ob eine Verbesserung in der Tabelle noch möglich ist oder für die Haie die Zielsetzung die Absicherung von Platz 6 sein muss.

Stimmen zum Spiel

Die Stimmen reichen wir nach.

Hard Facts

Kölner Haie – Adler Mannheim 4:7 (2:2 – 2:3 – 0:2)

Schüsse: 26 – 34

Strafminuten: 31 – 8

Bullies: 35 – 29

Kölner Haie
Ancicka – Pantkowski
Rantakari – Vittasmäki; Müller – Austin; Sennhenn – Almquist; Glötzl
Grenier – MacLeod – Schütz; Storm – Aubry – Kammerer; Tuomie – Tyrväinen – Niedenz; Wohlgemuth – Currie – Münzenberger

Adler Mannheim
Brückmann – Tiefensee
Gawanke – Cicek; Gilmour – Jokipakka; Fohrler – Kälble; Pilu
Reichel – Esposito – Bennett; Ortega – Michaelis – Plachta; Szwarz – MacInnis – Kühnhackl; Proske – Loibl – Heim

Schiedsrichter: Frano – Pálkövi

Zuschauer: 18.600 (ausverkauft)

Foto: Haiepictures

© 2022 sharkbite-podcast.de