Ein Derbysieg mit Hindernissen
Nach zuletzt drei Niederlagen legten die Haie gegen einen aufstrebenden rheinischen Rivalen aus Düsseldorf (siehe Vorbericht zum Derby) nach Anfangsschwierigkeiten ein Comeback hin. Der dritte Derbysieg der Saison stellte zudem den ersten Seriengewinn gegen den Rivalen seit der Saison 2013/14 dar.
Vor dem Spiel
Gregor MacLeod feierte im Derby sein ersehntes Comeback im Kader der Haie. Dadurch änderte sich auch das Line-up im Angriff. MacLeod spielte in seiner angestammten Reihe als Center von Grenier und Schütz. Aubry rückte derweil wieder an die Seite von Kammerer und Storm. Tyrväinen in Reihe drei zwischen Niedenz und Tuomie. Reihe vier bildete erstmals in dieser Saison die Kombi aus Wohlgemuth, van Calster und Currie.
Die Defensive blieb trotz der Neuverpflichtung von Rantakari, für den ein Einsatz noch zu früh kam, unverändert. Im Tor startete wieder Hudacek, als Back-up saß Ancicka auf der Bank.
1. Drittel
Alles in allem hatte das erste Drittel für die Haie einige Hindernisse in petto, die es der DEG ermöglichten besser ins Spiel zu kommen. Das Derby begann nämlich so, wie es aus Haie Sicht nicht schlechter hätte starten können. Erst eine frühe Strafe wegen Bandencheck gegen den Kapitän, dann spekulierte Tyrväinen auf den Scheibengewinn an der eigenen blauen Linie. Dies alles ermöglichte es Gaudet unbedrängt in den hohen Slot zu ziehen und einen Screen von Ehl zur Führung für die DEG zu nutzen.
In der Folge schafften es die Haie immer besser ins Spiel zu finden und nach gut 10 Minuten den Ausgleich durch Kammerer zu erzielen. Van Calster bewies eine Menge Hockey IQ als er die Scheibe nicht tief, sondern Aubry in den Laufweg spielte und dieser Kammerer für den perfekten Abschluss bediente. Duplizität der Ereignisse: In diesem Fall war es der Düsseldorfer Verteidiger der sich verspekulierte und Aubry dadurch eine Menge Platz machte.
Zu diesem Zeitpunkt kippte das Spiel ein wenig und man merkte der DEG in der Defensive eine gewisse Nervosität an, doch diese konnten die Haie nicht zu Ihren Gunsten nutzen. Ganz anders auf der anderen Seite des Eises, als die DEG die sich bietenden Räume vor dem Tor von Hudacek ausnutzen konnte. Beim 2:1 konnte Roßmy in aller Seelenruhe einen McKiernan Schuss von der blauen Linie ins Tor abfälschen. Dem 3:1 durch Braun (auch er stand völlig unbedrängt im Slot) ging zumindest ein diskutables Beinstellen gegen Sennhenn voraus. Kurz vor Ende des Drittels konnte Müller bei einem Konter der DEG mit einem Hechtsprung einen höheren Rückstand gerade noch vereiteln.
2. Drittel
Die Haie kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und glichen das Spiel innerhalb von 48 Sekunden aus. Allerdings auch unter gütiger Mithilfe von Haukeland im Tor der DEG. Der zuletzt starke Punktegarant ließ einen haltbaren Schuss von Storm nach 17 Sekunden unter dem Schoner zum 3:2 aus Sicht der Heimmannschaft durchrutschen. 31 Sekunden später nutzte Schütz einen groben Schnitzer im Spielaufbau der Düsseldorfer Hintermannschaft zum viel umjubelten Ausgleich.
Wer nun dachte, die Haie würden vollends die Kontrolle über das Spiel übernehmen und das Spiel komplett drehen wurde eines besseren belehrt. Chancen blieben Mangelware und die DEG konnte Ihrerseits wieder besser ins Spiel finden, ohne jedoch das Haie Tor in Gefahr zu bringen. Auf der anderen Seite vergab Tuomie nach einer langen Angriffssequenz im Offensivdrittel aussichtsreich aus dem Slot.
Eine weitere Strafe im Spiel gegen die Haie sollte für Jubel seitens der Gastgeber sorgen. Currie saß wegen Hakens, als die Haie das Defensivbully verloren und McKiernan für Blank im rechten Bullykreis auflegte. Dieser lud durch und die Scheibe schlug in der kurzen Ecke über der Schulter von Hudacek ein.
Die erste und einzige Strafe gegen die DEG stellte das Derby erneut auf null. Was man im Warm-up schon als Passübung sah – hier waren es noch Aubry und Grenier – wurde nun von Rückkehrer MacLeod und Grenier in Perfektion ausgeführt. Die Scheibe lief durch die Box der DEG hin und her bis Grenier den gewünschten Abschluss erhielt und an Haukeland vorbei in die kurze Ecke zum 4:4 vollendete.
3. Drittel
Das Drittel begann mit einer großen Chance für die DEG durch Richards. Allein vor dem Haie Tor stehend entschärfte Hudacek die Situation sehenswert mit einem Poke Check. Auf der anderen Seite sollten die Haie dem Spiel die entscheidende Wendung geben. Niedenz brachte die Scheibe zu Tyrväinen, welcher für Austin ablegte der mit seinem platzierten Abschluss zum 4:5 Haukeland keine Chance ließ.
Von diesem Moment an war deutlich spürbar das bei den Gastgebern das Selbstvertrauen weg war und die Haie endgültig Oberwasser hatten. Daraus resultierte das 4:6 der Haie, als Aubry die Scheibe im Mitteldrittel mitnahm, ins Offensivdrittel fuhr und ähnlich wie bereits beim 1:1, diesmal für Storm, auflegte. Dessen präziser Abschluss ließ Haukeland das Nachsehen und bereinigte jegliche Zweifel am Spielausgang.
Jalonen stellte mit dem zwei Tore Vorsprung auf drei Reihen um und wollte das Spiel sicher nach Hause bringen. Bei einem Konter der Haie verpasste Storm seinen Hattrick, als sein Abschluss an den Pfosten ging. Reinprecht nahm Haukeland mit gut drei Minuten auf der Uhr vom Eis. Dies konnte MacLeod, anders als noch beim Spiel in Wolfsburg, nutzen und zum 4:7 Endstand ins leere Tor treffen.
Fazit
Die Haie und das DERBY, dass passt diese Saison endlich mal. Trotz einiger Hindernisse, durch eigene Fehler in der Defensive oder anderweitiger on Ice Entscheidungen, schafften es die Haie den rheinischen Rivalen am Ende in Schach zu halten.
Wenn man sich den Kapitän nach dem Spiel im Magenta Interview anhörte, so war der Eindruck vom ersten Drittel und der Glaube im Team an das Comeback größer als das der meisten Anhänger, egal ob im Kai-Hospelt-Dome anwesend oder nicht. Es spiegelte auch das wieder was Jalonen in der Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen die Eisbären bereits mitteilte. Gerade dann, wenn es im Spiel mal nicht wie geplant läuft und man sich in schlechten Phasen befindet versucht man durch positive Impulse den Spielern den Glauben an die eigene Stärke zu vermitteln und die Möglichkeit das Eis am Ende doch als Sieger zu verlassen.
Diese mentale Stärke und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten sind jene Faktoren gewesen, neben einer einzigartigen Effektivität von 38,89% (ligaweiter Saisonbestwert) die am Ende trotz einiger Hindernisse den Haien das Comeback und den dritten Sieg im Derby gegen den rheinischen Rivalen ermöglichten.
Stimmen nach dem Spiel
Pressekonferenz nach dem Derby gegen die DEG
Hard Facts
Düsseldorfer EG – Kölner Haie 4:7 (3:1 – 1:3 – 0:3)
Schüsse: 32 – 18
Strafminuten: 2 – 8
Bullies: 26 – 31
Kölner Haie
Hudacek – Ancicka
Sennhenn – Vittasmäki; Müller – Austin; Almquist – Glötzl
Storm – Aubry – Kammerer; Grenier – MacLeod – Schütz; Niedenz – Tyrväinen – Tuomie; Wohlgemuth – Currie – Van Calster; Lindner
Düsseldorfer EG
Haukeland – Quapp
McKiernan – Akdag; Ebner – Cumiskey; McCrea – Balinson; Ankert
Ehl – Gaudet – O’Donnell; Richards – Angle – Borzecki; Blank – Rymsha – Gogulla; Rossmy – Pivonka – Braun
Schiedsrichter: Ansons – Hinterdobler
Zuschauer: 13.102 (ausverkauft)
Foto: Haiepictures
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